Gelbbauchunken sind gerade drei bis fünf Zentimeter groß – ihr Bestand schwindet massiv. Foto: privat

Beim Bau von Windrädern bei Schwäbisch Hall sind bereits vor drei Jahren bis zu 2000 streng geschützte Gelbbauchunken, vor allem als Kaulquappen, umgekommen. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren wegen Geringfügigkeit ein – hartnäckige Umweltschützer geben bis heute nicht auf.

Schwäbisch Hall - Eigentlich hätte es eine Win-win-Situation werden können, sagt Martin Dieterich, ein Sachverständiger für Gelbbauchunken von der Universität Hohenheim: Bei den Bauarbeiten für drei Windräder an der Roten Steige (Gemarkung Mainhardt) und für drei weitere Anlagen an der Kohlenstraße Forst BW (Gemarkung Obersontheim) hatte es im Sommer 2017 so heftig geregnet, dass sich auf den Baustellen kleine Tümpel und tiefere Pfützen in den Fahrspuren der Lastwagen gebildet hatten – darin legten Gelbbauchunken ihren Laich ab. Die stark gefährdeten Tiere hätten in solchen Ersatzbiotopen gute Chancen gehabt, sich zu entwickeln, weil es dort keine Fressfeinde gab. Doch trotz einiger Bemühungen kamen letztlich viele Kaulquappen und sogenannte Hüpferlinge um. Am Ende sei deshalb eine Lose-lose-Situation entstanden, sagt Dieterich: Alle fühlen sich beschädigt – Baufirma, Landratsamt, Naturschützer. Und viele Gelbbauchunken sind tot.