Der Arsenalplatz könnte autofrei werden, ein Park das neue Quartier beleben. Foto: factum/Granville

Der Gemeinderat hat grünes Licht gegeben, das Quartier von Arsenalplatz, Schillerplatz und dem Staatsarchiv neu zu beleben. Noch sind aber viele Details heftig umstritten.

Ludwigsburg - Es ist ein Filetstück mitten in der Stadt, das bislang zwischen Blechlawinen eingequetscht ist und als Parkplatz dient. Die Frage, wie das Quartier rund um den Arsenalplatz gestaltet wird, beschäftigt die Stadtväter seit Jahren. Nun hat der Gemeinderat den Startschuss gegeben, in die Detailplanung zu gehen. Wenn der Arsenalplatz autofrei und zu einem Park umgebaut wird und das Erdgeschoss des Staatsarchivs im ehemaligen Zeughaus nach zähen Verhandlung mit dem Land anders genutzt werden kann, könnte dieser Teil der Stadt zu neuem Leben erblühen. Auch der von Straßen eingerahmte Schillerplatz könnte zumindest zum Teil entlastet werden, ebenso die Myliusstraße.

Parkhaus und Straßensperrung ist strittig

Das ist allerdings noch ziemlich umstritten. Während Elfriede Steinwand (Grüne) keine weiteren Parkplätze etablieren will, wird dies von CDU und Freien Wählern unbedingt gefordert. „Wir müssen Ersatz für die wegfallenden Stellplätze schaffen“, erklärte Reinhold Noz (CDU), „und zwar unter der Erde.“ Die Freien Wähler wiederum erteilten einer Tiefgarage eine Absage – und fordern stattdessen, einige oberirdische Parkplätze auf dem Arsenalplatz zu erhalten. Der FW-Fraktionschef Reinhardt Weiss hat einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt – vom Verkehrskonzept bis zu einer Linksabbiegespur auf der Körnerstraße: „Die Erreichbarkeit des Einzelhandels muss verbessert werden.“

Allgemein begrüßt wird im Gemeinderat, dass das Erdgeschoss im Staatsarchiv anders genutzt werden kann. „Es ist ein imposantes Gebäude, die Akten können dort nicht optimal gelagert werden“, erklärte etwa Dieter Juranek (SPD). Der Oberbürgermeister Werner Spec freute sich, dass es breite Zustimmung im Gemeinderat gibt: „Ich begrüße die hohe Übereinstimmung.“ Es gehe auch darum, eine Abwärtsentwicklung im Einzelhandel zu vermeiden. Man hoffe zudem, auch mit der Kreissparkasse eine Einigung über Parkplätze beim Schillerplatz erzielen zu können.

Ausweichflächen fürs Staatsarchiv werden benötigt

Klar ist: Das Areal rund um Schiller- und Arsenalplatzwird völlig neu gestaltet. Denkt man sich dann noch eine bessere Anbindung an die Fußgängerzone, würde eine neue Achse entstehen. Noch sind einige Fragen offen. Ein Antrag der Grünen, auch die Mathildenstraße entlang des Staatsarchivs für Autos zu sperren, hat aber wohl kaum Aussicht auf eine Mehrheit. Der Gemeinderat hat am Mittwochabend jedenfalls grundsätzlich grünes Licht für eine Studie gegeben. Dabei soll auch geklärt werden, wo das landeseigene Staatsarchiv seine Akten aus dem Erdgeschoss unterbringen kann.