Der Priester Wojciech Stasiewicz vor den Containern, in denen den Armen in Charkiw geholfen wird. Foto: Krohn

Die Ukraine ist vom Krieg gebeutelt. In der Stadt Charkiw im Osten sind die Auswirkungen der Kämpfe deutlich zu spüren. In dieser Not hilft der polnische Priester Wojciech Stasiewicz.

Charkiw - Der dichte Berufsverkehr in Charkiw kann Wojciech Stasiewicz nichts anhaben. Geduldig steuert der junge Priester den alten VW-Bus auf der dreispurigen Ausfallstraße durch die abendliche Blechlawine, überlässt im Zweifel freundlich lächelnd die Vorfahrt, drückt aber mächtig aufs Gas, wenn die Strecke frei ist. Plötzlich biegt mit einer scharfen Kehre in einen Seitenweg mit tiefen Schlaglöchern. Hier ist nichts mehr zu spüren von dem pulsierenden Leben der ostukrainischen Millionenstadt, eine Straßenbeleuchtung gibt es nicht, die Häuser stehen im weiten Abstand zueinander, in den großen Gärten bauen die Menschen das Gemüse und Obst an, das sie zum Leben brauchen. Zwischen den grauen Behausungen sticht ein großes, helles, dreistöckiges Haus hervor. Davor parkt Wojciech Stasiewicz den Wagen.