Juliana (Meike Droste) und Freddy (Oliver Wnuk) lieben einander. Aber es wird schwierig. Foto: ARD Degeto/Volker Roloff

„Das Leben ist kein Kindergarten lief vor einem Jahr erfolgreich im Ersten. In der Fortsetzung „Das Leben ist kein Kindergarten – Umzugschaos“ spielen Meike Droste und Oliver Wnuk wieder ein Paar auf der Kippe.

Stuttgart - Umzüge sind stressig. Und das Einfinden in einer neuen Stadt und in neuen Jobs kann für ein Paar umso schwieriger werden, wenn auch noch die Kinder jammern. Für die Eltern Juliana (Meike Droste) und Freddy (Oliver Wnuk), die Medizinerin und den Erzieher, die manche Zuschauer vielleicht schon aus dem Film „Das Leben ist kein Kindergarten“ kennen, bringt der Wechsel von Konstanz nach Berlin viel Beschwer. Aber endlich gibt es einen schönen Moment, ein gemeinsames, sinnlich erweitertes abendliches Bad.

 

Blöderweise sind die Neu-Berliner in „Das Leben ist kein Kindergarten – Umzugschaos“ vorerst bei Julianas Mutter untergekommen. Die steht plötzlich in der Tür und setzt aller Romantik ein Ende: „Das ist mein Badezimmer. Da wird nicht rumgedingst! Das macht ihr nachher alles wieder sauber!“

Sprengstoff und Feuerwerk

Diese kleine Kabbelei ereignet sich genau in der Mitte des Films, und sie markiert ein Umkippen. Bis dahin hat der vom Hauptdarsteller Wnuk geschriebene Film sich im noch halbwegs Gemütlichen aufgehalten. Zwar erweist sich Freddys mit nach Berlin gezogener Vater als Belastung, Freddys Beziehung zu einer Kollegin wird zu eng, im Kindergarten gibt es Personalzoff, Juliana wird ungewollt schwanger und verheimlicht das – viel Sprengstoff also. Aber der wird anfangs behandelt wie bloßes Tischfeuerwerk.

Nach dem Bad kommt ein ernster Ton in die Komödie. Konflikte schlagen Wunden, und in Streitgesprächen gibt es keine Partei, die recht hat, und eine andere, die nachgeben sollte. Da treten nur einander überzeugend Anklagende an. In einem fetzig lebensechten Dialog kommt die Liebe von Juliana und Freddy an einen heiklen Punkt. Ein, zwei Worte noch, und alles wird unumkehrbar anders sein, unkittbar kaputt. „Umzugschaos“ manövriert seine Figuren aus dem Gröbsten vorerst wieder heraus, aber die Gefahr, die Beschädigung, die Fehlbarkeit haben sie viel interessanter gemacht als die Glücksgewissheit üblicher Abendunterhaltung.

Das Leben ist kein Kindergarten – Umzugschaos. ARD, Freitag, 20.15 Uhr.