Die baden-württembergischen Bauten, die für den diesjährigen Mies van der Rohe Award nominiert waren, sind aus dem Rennen: Die Jury hat jetzt die Shortlist veröffentlicht. Immerhin: Zwei deutsche Projekte haben noch Chancen auf den renommierten Preis – beide Bauwerke stehen in der Hauptstadt.
Stuttgart - Die vier baden-württembergischen Bauten, die für den diesjährigen Mies van der Rohe Award nominiert waren, sind aus dem Rennen: Die Jury des bekanntesten EU-weit ausgeschriebenen Preises für zeitgenössische Architektur hat jetzt die Shortlist veröffentlicht. Diese umfasst vierzig Bauwerke, die aktuelle Trends und Möglichkeiten der Architektur widerspiegeln. Ursprünglich waren 383 Projekte nominiert.
Zwei der Shortlist-Bauten kommen aus Deutschland – beide stehen in Berlin: das Lobe Block Terrassenhaus von Brandlhuber + Emde, Burlon / Muck Petzet Architekten (Berlin, München) und das Integrative Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin, kurz: IBeB, von der Arge ifau und Heide & von Beckerath (beide Berlin).
Die vier Bauten aus Baden-Württemberg, die auf der Longlist rangierten, waren der Rottweiler Testturm von Werner Sobek und Jahn Architects, die Stadtbibliothek Heidenheim von Max Dudler, die Stadtbibliothek Rottenburg am Neckar des Stuttgarter Büros Harris + Kurrle und die Landeserstaufnahmestelle Spinelli in Mannheim, die Professoren der TU Kaiserslautern mit Studenten geplant und gebaut haben.
Gewinnt die Rottenburger Stadtbibliothek vielleicht in Frankfurt?
Die Rottenburger Stadtbibliothek von Harris + Kurrle hat derweil aber noch Aussichten auf eine andere renommierte Auszeichnung: Das Gebäude gehört zu den vier Finalisten für den Architekturpreis des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main. Am Freitag, 25. Januar, wird der Gewinner gekürt; gleichzeitig eröffnet im DAM die Schau „Die 25 besten Bauten in / aus Deutschland“. Ebenfalls zu den Finalisten in Frankfurt gehört das Berliner IBeB-Gebäude.
Beim Mies van der Rohe Award führt Frankreich die Shortlist mit sieben Projekten an, gefolgt von Spanien mit fünf, Belgien mit vier sowie Österreich und Dänemark mit je drei Bauwerken. Albanien, Serbien und die Slowakei sind erstmals in die engere Auswahl gekommen, mit je einem Werk. 15 der Shortlist-Projekte sind Kulturbauten, der Kategorie Bildung lassen sich sechs Bauten zuordnen, fünf gehören zur Sparte Kollektiver Wohnungsbau.
Der Preis wird von der Europäischen Kommission und der Fundació Mies van der Rohe ausgeschrieben. Am 13. Februar werden die fünf Finalisten verkündet, Mitte April steht der Gewinner fest, Preisverleihung ist am 7. Mai im Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona. Unsere Bildergalerie zeigt die deutschen Shortlist-Projekte.