Da werden Archäologen heute noch auf manches stoßen: Blick auf einen von den Besuchern produzierten Müllberg beim Musikfestival Woodstock in Bethel, New York, USA, im August 1969. Foto: dpa

Die USA sind um eine historische Ausgrabungsstätte reicher: Wo einst Flower Power blühte, wird heute gebuddelt.

Stuttgart - Der Aufbruch von einst ist endgültig ein Fall für die Archäologie geworden. Im nächsten Jahr feiert das Woodstockfestival seinen fünfzigsten Geburtstag. Doch schon jetzt sichern Wissenschaftler auf dem Gelände in der Nähe des kleinen Ortes Bethel, was von der legendären Schlammschlacht um ein besseres Leben übrig blieb. 400 000 junge Leute haben im August 1969 drei Tage lang zur Musik von Jimi Hendrix, The Who, Janis Joplin oder Joan Baez vieles von dem erprobt, was in den 70er und 80er Jahren fester Bestandteil der Alternativkultur werden sollte - vom Nacktbaden über den Verzehr von Müsli bis hin zu fernöstlichen Entspannungstechniken.

Amerikanisches Pompej

Eine Woche lang haben die Ausgräber nun Abschnitte der Felder freigelegt, wo Kriegsgegner und Hippies einst mit Drogen wie Marihuana und LSD experimentierten. Die Experten der Binghamton University wollen damit unter anderem die Lage der Bühne bestimmen, auf denen die wichtigsten Bands der sechziger Jahre gespielt haben. Im Herbst wurden bereits die Bereiche ausgegraben, in den Verkäufer während des Festivals ihre Stände hatten. Woodstock – ein amerikanisches Pompej.