Im gesamten Rems-Murr-Kreis spüren die Menschen die Auswirkungen der Streiks im Busverkehr. Foto: / Gottfried Stoppel

Bis Mittwoch dauern die Streiks bei den Busfahrern an, von denen auch die Schülerbeförderung betroffen ist. Ab Donnerstag folgen dann die Warnstreiks in den Rems-Murr-Kliniken.

Am Dienstag und Mittwoch – unter anderem auch in Teilen des Rems-Murr-Kreises – wird einmal mehr der Busverkehr bestreikt, mit Auswirkungen auch auf die Schülerbeförderung. Hintergrund des Streiks ist, dass sich die Gewerkschaft Verdi immer noch nicht mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) geeinigt hat und laut eigener Pressemitteilung versucht, durch die neuerlichen Warnstreiks zusätzlichen Druck aufzubauen.

 

„Um den Stillstand in den Verhandlungen für die rund 9000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg zu beenden“, so heißt es in der Mitteilung weiter, rufe Verdi vor der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstag, 13. Februar, zu erneuten Warnstreiks auf. Betroffen seien von den Arbeitsniederlegungen Schwäbisch Gmünd, Backnang, Waiblingen, Hemmingen, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Karlsruhe, Ettlingen, Ittersbach und Bruchsal, Tübingen, Neuenstadt, Neckarsulm, Schwetzingen, Heilbronn, Göppingen, Geislingen, Esslingen und Reutlingen.

Warnstreiks in den Rems-Murr-Kliniken

Am Donnerstag und Freitag dieser Woche stehen dann im Kreis noch weitere Warnstreiks an. Die Gewerkschaft Verdi hat für den 13. und 14. Februar die kommunalen Tarifbeschäftigten beider Standorte der Rems-Murr-Kliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Wie bereits am Montag dieser Woche gilt an diesen beiden Tagen die von den Rems-Murr-Kliniken mit Verdi geschlossene Notdienstvereinbarung, teilen dazu die Rems-Murr-Kliniken mit. Diese stelle die Gesundheitsversorgung während des Warnstreiks sicher und gewährleiste nicht aufschiebbare medizinische Maßnahmen. Allerdings: „Insbesondere bei geplanten Operationen ist wegen des Warnstreiks mit Einschränkungen zu rechnen.“ Die Notaufnahmen in den Rems-Murr-Kliniken Winnenden und Schorndorf stehen den Patienten auch während der Streiktage zeitlich unverändert zur Verfügung.

Busunternehmer: Angebot liegt vor

Zum erneuten mehrtägigen Warnstreik im Busverkehr hat der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen erklärt, man könne den Streikaufruf von Verdi „nicht ansatzweise nachvollziehen“. Schließlich seien die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde einen großen Schritt auf die Gewerkschaft zugegangen und hätten ein abschlussfähiges Angebot unterbreitet. „Wir sind am 31. Januar in dem Bewusstsein einer Annäherung aus der dritten Verhandlungsrunde gegangen“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Horst Windeisen. Man sei mit dem aktuellen Angebot an die Grenze des betriebswirtschaftlich Darstellbaren und damit „an unsere Schmerzgrenze“ gegangen, um in der Verhandlungsrunde am 13. Februar gemeinsam zu einem konstruktiven Abschluss der Tarifverhandlungen zu kommen. Mit diesem Angebot hätten die Arbeitgeber gezeigt, dass es ihnen „mit einer schnellen und fairen Lösung ernst ist“, so Windeisen.

Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung des Tariflohns um 7,5 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten sowie die Einmalzahlung von 300 Euro brutto für den Zeitraum Januar bis Juni 2025 vor. Außerdem soll die Auszubildendenvergütung um 200 Euro brutto auf 1200 Euro im ersten und um 75 Euro brutto auf 1250 Euro im zweiten Ausbildungsjahr erhöht werden.