Auch das Aufstellen des Maibaums gehört zu den Aufgaben der Vereine. Foto: privat

Bereits seit 1968 gibt es die Arbeitsgemeinschaft Untertürkheimer Vereine.

Stuttgart-Untertürkheim - Vereinskooperationen und Zusammenschlüsse liegen voll im Trend. Die Vereine haben erkannt, dass es sinnvoller ist, wenn sie sich gegenseitig unterstützen, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. In Untertürkheim weiß man das schon lange. Bereits 1968 haben sich die Vereine und Organisationen im Stadtbezirk zur Arbeitsgemeinschaft Untertürkheimer Vereine (AGUV) zusammengeschlossen. „Gemeinsam ist man einfach stärker“, sagt Werner Feinauer, der seit 2007 erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist. Heute zählt die AGUV 66 Mitglieder. Darunter sind viele klassische Vereine wie der Bürgerverein, der Weinfestverein oder der Musikverein, aber auch die Schulen im Bezirk, die Stadtteilbücherei und viele andere Einrichtungen. „Fast alle Vereine aus Untertürkheim gehören dazu“, sagt der Vorsitzende. Mit dem Bezirksvorsteher Klaus Eggert würde man ebenfalls eng zusammenarbeiten.

Die Vorteile der Kooperation liegen für Feinauer auf der Hand. „Die Vereine können sich gegenseitig helfen“, sagt er. Zweimal im Jahr werden bei einem gemeinsamen Treffen Probleme besprochen und Termine festgelegt. Die Veranstaltungen der einzelnen Vereine sollen sich auf keinen Fall überschneiden, zwei Jubiläumsfeiern nicht auf das gleiche Wochenende fallen. Was zunächst banal klingt, ist in der Praxis enorm wichtig. Auf diese Weise verhindern die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, dass sie sich gegenseitig die Gäste wegnehmen.

Konkurrenz durch andere Freizeitangebote ist zu groß

Alle Probleme lösen kann der Zusammenschluss natürlich auch nicht. Dass sich Menschen in Vereinen engagieren, ist schon lange nicht mehr selbstverständlich, die Konkurrenz durch andere Freizeitangebote einfach zu groß. Viele Menschen hätten außerdem Stress im Beruf und einfach nicht die Zeit, um sich in einem Verein zu engagieren, sagt Feinauer. Gleichzeitig betont der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, wie wichtig die Vereine für das soziale Leben im Stadtbezirk sind. Ohne deren Engagement würde „beim Freizeitwert wahnsinnig viel verloren gehen“, sagt Feinauer, der im Untertürkheimer Stadtteil Luginsland lebt, für die SPD im Bezirksbeirat sitzt und sich selbst in vielen Vereinen und Organisationen im Ort engagiert.

Bei größeren Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt, dem Schmetterlingsfest oder der Rotweinnacht würden die Vereine eine zentrale Rolle spielen. Sie kümmern sich nicht nur um die Organisation, sondern stellen auch einen Großteil der Gäste. „Wenn die Vereine wegbrechen, bleibt auch ein Teil der Besucher weg“, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. Feinauer erinnert auch daran, dass es bestimmte Einrichtungen im Bezirk ohne den Einsatz der Vereine vermutlich gar nicht mehr geben würde.

Das Untertürkheimer Hallenbad sei so ein Beispiel. Als die Stadt Mitte der 1990er Jahre aus Kostengründen über eine Schießung des Schwimmbads nachdachte, kämpften die Vereine und Organisationen im Stadtbezirk gemeinsam für dessen Erhalt. Ein Trägerverein wurde gegründet, eine Benefizveranstaltung zu Gunsten des Hallenbads in der Sängerhalle organisiert. Nach den Zukunftszielen der Arbeitsgemeinschaft Untertürkheimer Vereine gefragt, antwortet Werner Feinauer: „Wir wollen das heutige Level halten“. Außerdem denke man über eine Art Vereinsverzeichnis nach, in dem sich die örtlichen Vereine vorstellen und so neue Mitglieder gewinnen könnten.

AGUV:

Anschrift: Sigurdweg 42a, 70327 Stuttgart
Telefon: 33 57 92
Mail: feinauer@web.de
Homepage:
www.wirtemberg.de/AGUV.htm
Vorsitzender:
Werner Feinauer
Gründungsjahr: 1968
Mitgliederzahl:
66 Vereine und Einrichtungen

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