Rudi Schrödel hört als Geschäftsführer der Awo auf. Foto: /Simon Granville

Rudi Schrödel hat die Arbeiterwohlfahrt in Ludwigsburg umgemodelt. Nach mehr als 30 Jahren geht der Geschäftsführer in Rente. Und findet: Die Awo ist heute wichtiger denn je.

Ludwigsburg - Toleranz. Ein Platz für jeden in der Gesellschaft. Und die Demokratie als einzige Staatsform, die ein gutes Zusammenleben ermöglicht. „Für diese Werte steht die Arbeiterwohlfahrt immer noch“, sagt Rudi Schrödel. „Und deswegen braucht’s die Awo heute fast noch dringender als im Gründungsjahr 1919. Weil die Demokratie angezweifelt wird und der Individualismus so forciert worden ist, dass daraus der pure Egoismus wurde. Diese Schraube wieder zurückzudrehen, das wird schwer.“ Rudi Schrödel wird dabei künftig höchstens noch als Privatmann helfen. Als kämpferischer Awo-Geschäftsführer, der kein Blatt vor den Mund nimmt und es zur Aufgabe gehörend empfindet, auch anzuecken, nimmt er zum Wochenende den Hut: Er geht nach 31 Jahren in den Ruhestand.