Evelyn Ortmayer verpackt bei Erdmannhauser unter anderem Knabberstangen. Foto: Phillip Weingand

Bei Erdmannhauser im Landkreis Ludwigsburg arbeiten 70 Menschen, zwölf von ihnen haben eine Behinderung. Der Alltag unterscheidet sich von anderen Firmen – aber das Miteinander gelingt.

Eine Frau vieler Worte ist sie nicht. „Plätzchen und Zwieback einpacken, so was halt“, sagt Evelyn Ortmayer, wenn sie von ihrem Job erzählt. Die 43-Jährige arbeitet bei der Firma Erdmannhauser in Erdmannhausen im Landkreis Ludwigsburg, wo täglich unzählige Grissini, Kekse, Knabbersticks und andere Gebäcke vom Band laufen. Seit einem Vierteljahrhundert arbeitet Ortmayer hier und in der Schwesterfirma Huober-Brezel, die direkt nebenan liegt. Das allein ist in wirtschaftlich turbulenten Zeiten schon Anerkennung wert, jetzt hat sie dafür eine Urkunde der IHK bekommen. Aber da ist noch mehr: Evelyn Ortmayer hat eine angeborene Lernbehinderung. Sie gehört zu 12 Menschen mit Handicap, die bei Erdmannhauser arbeiten, bei insgesamt 70 Beschäftigten. Ortmayer selbst hat eine 40-Stunden-Woche, ihr Gehalt ist dasselbe wie das einer Hilfskraft ohne Behinderung.