Apple-Chef Tim Cook Foto: dpa

Apple-Chef Tim Cook hat sich erstmals öffentlich zu seiner Homosexulität geäußert. Dass sich ein Wirtschaftsboss outet, ist längst nicht alltäglich.

Cupertino - Apple-Chef Tim Cook hat sich als homosexuell geoutet. "Ich bin stolz, schwul zu sein", schrieb der 53-Jährige in einem Beitrag für das amerikanische Wirtschaftsmagazin "Businessweek".

Viele Kollegen bei Apple wüssten das bereits. Er hoffe, dass sein Schritt anderen helfen oder sie inspirieren werde. Cook hatte sich bisher nie öffentlich dazu geäußert.

Die Unternehmenskultur bei Apple sei besonders offen. "Nicht alle haben so viel Glück", schrieb Cook. Er kündigte an, dass sich Apple für die Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben und anderen Gruppen einsetzen werde. "Wir werden weiter für unsere Werte kämpfen", schrieb er, "und ich werde mich persönlich weiterhin für die Gleichberechtigung aller einsetzen". Schwul zu sein, betrachte er als das "größte Geschenk, das Gott mir gegeben hat".

Lob von der Konkurrenz

Für seinen Schritt an die Öffentlichkeit erhielt Cook Lob von der Konkurrenz: Microsoft-Chef Satya Nadella schrieb auf Twitter, er sei inspiriert von Cook. Der Vorstandsvorsitzende von Apple, Arthur Levinson, erklärte, Cook werde von der gesamten Firma und dem Vorstand unterstützt. Seine Entscheidung werde die Gleichstellung vorantreiben, erklärte Levinson der „New York Times“ zufolge.

Das Coming-out einer Führungsperson in der Wirtschaft ist immer noch selten. Der Völklinger Kreis, ein Netzwerk für schwule Führungskräfte, sieht das skeptisch. Dadurch fehlten Vorbilder für schwule oder lesbische Mitarbeiter, sagte Vorstandschef René Behr. Von Cooks Schritt erhofft sich Behr eine "Strahlkraft" auch für Mitarbeiter deutscher Firmen. "Ich denke, dass das für andere Führungskräfte eine Ermutigung bedeutet, diesen Schritt zu gehen."