Ministerpräsident Winfried Kretschmann beantwortet im Garten der Villa Reitzenstein die Fragen von Journalisten. Foto: dpa

Die Bahn dürfe auf keinen Fall den Südflügel des Hauptbahnhofs abreißen, sagt Kretschmann.

Stuttgart - Die grün-rote Landesregierung hat an die Bahn appelliert, bis zur Volksabstimmung über das Milliarden-Bauprojekt Stuttgart 21 keine unumkehrbaren Fakten zu schaffen.

Die Bahn müsse Einsicht zeigen und dürfe auf keinen Fall den Südflügel des bestehenden Hauptbahnhofs abreißen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Vorstellung der 100-Tage-Bilanz von Deutschlands erster grün-roter Landesregierung am Mittwoch in Stuttgart. Andernfalls sei zu befürchten, dass die Proteste gegen den geplanten Tiefbahnhof wieder zunähmen. „Das sind die eigentlichen Probleme“ und nicht die Streitereien zwischen Grünen und SPD.“

Bahn treibt Flughafenverbindung voran

Eine Kostenübernahme durch das Land für den teilweisen Baustopp komme zunächst nicht infrage. „Ich sehe nicht, was die Bahn groß für Kosten hat“, sagte Kretschmann. Auch SPD-Vizeregierungschef Nils Schmid warnte die Bahn davor, bis zum Volksentscheid Fakten zu schaffen.

 Indes treibt die Bahn nun auch die Verbindung zum Flughafen voran. Der Antrag für den Planfeststellungsabschnitt der sogenannten Filder-Trasse des Bahnprojekts zwischen Rohr und dem Flughafen soll im Herbst vollständig eingereicht werden, wie eine Sprecherin des Kommunikationsbüros des Bahnprojekts am Mittwoch sagte. Voraussichtlich soll es im November so weit sein.