Die Aufräumarbeiten und die Schilder auf dem einstigen Sport-Insel-Gelände haben einige Bürger aufgeschreckt. Foto: Käfferlein

Das Umweltschutzamt kann sich nicht vorstellen, dass der Spielplatz in der Nähe der Sport-Insel belastet ist. Da keine Informationen vorhanden sind, die Anlass zur Besorgnis geben, besteht aktuell kein Grund, einzugreifen.

Vaihingen - Die Warnung ist unmissverständlich: „Asbest“ steht auf dem Schild, ein Männchen streckt einem zudem eine schwarze Handinnenfläche entgegen. Stop! Hier geht es nicht weiter, soll dies heißen. Hinter dem Blech-Hinweis stand einst das Sport- und Fitnesszentrum Sport-Insel, das am 12. Oktober vergangenen Jahres vollständig niedergebrannt ist. Manchen Bürger beschleicht ob einer solchen Warnung ein mulmiges Gefühl. So hat sich auch ein Leser an unsere Zeitung gewandt und gefragt: „Sind durch den Brand die Umgebung insbesondere der Spielplatz, die Kleingärten und die Sportplätze mit Asbest kontaminiert?“

Die Vorschriften wurden eingehalten

Für die Entsorgung asbesthaltiger Stoffe gebe es besondere Vorschriften, sagt Werner Flad, Leiter des städtischen Umweltschutzamts. Mit dem Gebäudeabbruch müsse eine zertifizierte Firma beauftragt werden, die ein Entsorgungskonzept vorlegt. Damit soll sicher gestellt werden, dass die Arbeitsschutz- und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. „Das ist die Pflicht des Eigentümers“, sagt Flad. Die Stadt, in diesem Fall das Gewerbeaufsichtsamt, schaut natürlich danach, dass diese Bestimmungen auch eingehalten werden. „Wenn nicht, werden die Arbeiten eingestellt“, sagt der Amtsleiter. Im Fall der Sport-Insel seien die Vorschriften eingehalten worden.

Aufgrund der Entfernung, 160 Meter, kann sich Flad nicht vorstellen, dass der sich in der Nähe befindende Spielplatz mit Asbest verunreinigt ist: „Wir haben da keine Informationen, die Anlass zur Besorgnis geben.“ Daher sehe man auch keinen Grund zum Eingreifen. Die Suche nach Asbestfasern, die im Zuge des Brands und der Löscharbeiten auf dem Gelände gelandet sein könnten, würde sich aber ohnehin schwierig gestalten. Sie wären nur unter dem Mikroskop zu entdecken.

Zukunft der Sport-Insel steht noch in den Sternen

Bei den Tennisplätzen in unmittelbarer Nähe der abgebrannten Sport-Insel stellt sich die Situation ein wenig anders dar. Auf den Plätzen fanden sich nach dem Brand Spuren von Löschschaum. Der Sachverständige hat daher bereits Kontakt mit dem Betreiber aufgenommen. Da müsse gegebenenfalls der Sand ausgetauscht werden, sagt Flad. Der Amtschef, der selbst dem Sport mit der gelben Filzkugel verbunden ist, geht aber davon aus, dass der Platz ohnehin zur Freiluft-Saison hergerichtet wird. Während die Aufräumarbeiten weitergehen, steht die Zukunft der Sport-Insel noch in den Sternen. Der Wiederaufbau am bisherigen Ort ist nicht ohne Weiteres möglich, da der Bebauungsplan im Jahr 1994 geändert wurde. In einem Spitzengespräch mit zwei Bürgermeistern standen drei Optionen zur Debatte, darunter ein Neubau auf einer Sportfläche am Möhringer Freibad oder die Änderung des Bebauungsplans.

In der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Technikausschuss sollte eigentlich über das weitere Vorgehen gesprochen werden, aus Zeitgründen vertagten die Stadträte aber den Tagesordnungspunkt.