Die Mini-Kraftwerke liefern Strom für das Heimnetz. Foto: dpa/Stefan Sauer

Der Klimaschutz und mögliche Energieeinsparungen sind in unterschiedlicher Form wichtige Themen beim Haushaltsplan für dieses Jahr in Benningen. Davon sollen künftig auch die Bürger profitieren.

Der Gemeinderat Benningen hat jüngst den Haushaltsplan für 2023 verabschiedet, bei dem die Kommune bei einem Volumen von knapp 17,5 Millionen Euro mit einem Defizit von 480 000 Euro kalkuliert. Der Haushaltsplan war im Januar vorgestellt worden. Nunmehr votierten die Räte noch für kleinere Änderungen, die die Themen Energieeinsparung, Förderung der Stromversorgung und die Müllentsorgung in der Kita Beethovenstraße betrafen.

Eine „nicht überbürokratische Lösung“ soll her

Auf Wunsch der SPD-Fraktion wird die Gemeindeverwaltung Richtlinien für die Förderung von Balkonkraftwerken erlassen. Solche Mini-Photovoltaikanlagen bestehen aus ein oder zwei Solarpaneelen mit maximal 600 Watt Einspeiseleistung, die über einen bestimmten Stecker ins Hausstromnetz eingespeist werden können. „Viele Städte und Kommunen fördern mittlerweile die Anschaffung solcher Balkonkraftwerke, die es häufig komplett in Elektronik-Fachmärkten zu kaufen gibt“, hatte SPD-Gemeinderätin Ilse Käß für den Antrag geworben.

Gemeinderat Thomas Waldvogel (FWV) stimmte dem grundsätzlich auch zu, wies aber darauf hin, dass Photovoltaikanlagen auf dem Dach im Vergleich effektiver seien. Gemeinderat Rüdiger Beck (CDU) wandte ein, dass solche Anlagen jedoch zu einem uneinheitlichen Ortsbild führen könnten, ähnlich wie bei den Sat-Anlagen in den 1980er Jahren. Bürgermeister Klaus Warthon gab zunächst zu erkennen, dass er in diese Sache gerne eine externe Expertise hätte, da die Anträge „rechtssicher zu bescheiden“ seien. Um die Angelegenheit jedoch nicht zu sehr in die Länge zu ziehen, willigte er schließlich ein, sich einmal die Modelle von Referenzkommunen anzuschauen und dann eine „nicht überbürokratische Lösung“ zu suchen.

Für das Blockheizkraftwerk gibt es keine Ersatzteile mehr

Verärgert zeigten sich die Räte darüber, dass die Gemeinde schon wieder 80 000 Euro für das Blockheizkraftwerk in der Kita Seelach in die Hand nehmen muss, das erst 2015 in Betrieb gegangen war. Für den Unmut zeigte Warthon Verständnis und ihnen Recht: „Eigentlich darf so etwas nach nur acht Jahren nicht vorkommen.“ Die verwendete Produktserie sei aber ebenfalls bereits nach fünf Jahren 2019 eingestellt worden, es gebe keine Ersatzteile. Man müsse hier aber etwas machen, da das Blockheizkraftwerk keinen Strom mehr produziere, sondern nur noch die Wärmeversorgung sichere.

Warthon erläuterte außerdem, dass die 90 000 Euro, die für die Sanierung des Gasthauses Löwen im Haushalt eingestellt worden seien, nur für die Erhaltung des gegenwärtigen Zustandes ausreichten. Sollte das Gebäude einmal als Übergangslösung zur Flüchtlingsunterbringung genutzt werden sollen, müsse deutlich mehr investiert werden, da unter anderem neue Fenster und Dämmarbeiten nötig seien.

Günstigere Lösung für die Beethoven-Kita

Erfreut zeigten sich die Räte indes, dass Warthon ihnen eine günstigere Alternative zum Schutz der Mülleimer in der Beethoven-Kita vorstellte. Ursprünglich waren Kosten von 50 000 Euro im Raum gestanden, mit denen die fünf Mülltonnen auf einer Fläche am Hang überdacht und durch einen Zaun geschützt werden sollten. Nunmehr schlug Warthon vor, die Mülltonnen stattdessen auf der bestehenden Fläche an der Straße stehen zu lassen und eine Einhausung zu bauen. „Das wird zwar kein optisches Highlight, aber billiger und macht dem Hausmeister weniger Arbeit“, so Warthon.