Das Familienunternehmen Vaude vom Bodensee zählt zu Europas führenden Outdoormarken, obwohl es sich hohe soziale und ökologische Lieferkettenstandards leistet. Oder gerade deswegen? Ein Firmenrundgang mit der Chefin Antje von Dewitz.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Doch Antje von Dewitz, Chefin der Outdoor- und Sportbekleidungsfirma Vaude, zeigt sich ziemlich wurffreudig, wenn es um ihre Branche geht. „Total zu Recht“, sagt sie, habe diese einen miesen Ruf bei Menschenrechtlern und Umweltschützern: „Die Textilproduktion findet global, vor allem in Asien, unter oft prekären Bedingungen für die Angestellten statt! Die Textilindustrie leitet weltweit 3500 giftige Chemikalien in Flüsse und Meere! Sie verbraucht mehr als fünf Prozent des weltweiten Frischwassers! Zehn Prozent aller Treibhausgase gehen auf ihr Konto! Wahnsinn, oder?“