Als orthodox-jüdische Insekten verkleidete Flamen beim Aalster Karneval. Foto: AFP/JAMES ARTHUR GEKIERE

Zum wiederholten Male provozieren Karnevalisten in der flämischen Stadt Aalst mit Kostümen: Wegen wiederkehrender rassistischer Darstellungen wurde dem Karneval 2019 sein Status als Weltkulturerbe aberkannt.

Straßburg - Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, hat antijüdische Darstellungen im Karneval im belgischen Aalst verurteilt. Tradition und Satire dürfe nicht entmenschlichen, schrieb Mijatovic am Dienstag auf Twitter. „Rassistische und antisemitische Darstellungen und andere hasserfüllte Darstellungsweisen sollten in #AalstCarnival keinen Platz haben.“ Sie forderte Belgien auf, eine starke Haltung einzunehmen, damit solche Veranstaltungen Vorurteile und Stereotype nicht verstärkten.

Mijatovic reagierte damit auf Karnevalisten in der flämischen Stadt Aalst, die sich am Sonntag zum wiederholten Male als orthodoxe Juden verkleidet und beim traditionellen Straßenkarneval unter anderem Karikaturen orthodoxer Juden mit Goldbarren gezeigt hatten. Schon im vergangenen Jahr gab es Kritik an der Parade. Wegen wiederkehrender rassistischer und judenfeindlicher Darstellungen wurde dem Aalster Karneval 2019 sein Status als Weltkulturerbe aberkannt.