Stuttgarter gedachten der Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Lichtgut/Michael Latz

Am Donnerstagabend haben rund 200 Stuttgarter an den Kriegsbeginn vor 77 Jahren erinnert. Dabei spielte auch die Flüchtlingskrise eine Rolle.

Stuttgart - Anlässlich des Antikriegstages hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg am Donnerstagabend eine Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus zwischen dem Alten Schloss und dem Karlsplatz veranstaltet. Zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) lobte der DGB Stadtverband Stuttgart einen Tag des Erinnerns und des Mahnens aus. „Am Antikriegstag erinnern wir an den Überfall auf Polen, an die 60 Millionen Toten und die Menschen, die während der Nazi-Diktatur verfolgt wurden“, erklärte Philipp Vollrath, Vorsitzender des DGB Stadtverbands Stuttgart.

Die Veranstaltung endet mit einer Kranzniederlegung

Bei Gedenkfeiern, Kranzniederlegungen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen erinnern die Gewerkschafter seit 1957 an den Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September vor 77 Jahren. „Es gilt nach wie vor, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Der Faschismus wurde 1945 auf dem Schlachtfeld, nicht aber in den Köpfen besiegt“, sagte Ilse Kestin, Landessprecherin des VVN-BdA. Weiter kritisierte sie den Rechtsruck in den osteuropäischen Staaten, auch im Blick auf die Flüchtlingskrise: „Europa reagiert mit Abschottung, Staaten weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen.“ Die Wahlerfolge der AfD seien der geistige Nährboden für Anschläge auf Flüchtlingsheime. Gegenüber Nazis könne es keine Toleranz geben, so Kestin. „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Die Veranstaltung endete mit einer Kranzniederlegung.

Weitere Gedenkfeiern und Diskussionsveranstaltungen wurden in Fellbach Heilbronn, Esslingen, Aalen, Schwäbisch-Hall, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und Ulm veranstaltet.