In Palermo feiern die Menschen die Verhaftung eines Mafiabosses mit einem Bild der 1992 ermordeten Anti-Mafia-Ermittler Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Foto: Imago//Antonio Melita

Ja, in Italien gibt es die Mafia. Aber ihr Einfluss und ihre Macht schwindet. Das ist auch das Verdienst von tausenden Bürgerinnen und Bürgern, die sich den Clans widersetzen – oft unter Lebensgefahr.

Es schien ruhig geworden zu sein um die Cosa Nostra. Aber am 16. Januar dieses Jahres machte die sizilianische Mafia weltweit Schlagzeilen. Anlass war die Verhaftung von Matteo Messina Denaro, des letzten mächtigen Bosses der Organisation. Der 60-jährige Mafioso aus Trapani war der meistgesuchte Verbrecher Italiens und stand auch auf den Fahndungslisten von Interpol und FBI. 30 Jahre lang hatten Fahnder vergeblich nach dem „Phantom“ gesucht. Nach der Verhaftung stellte sich heraus, dass Messina Denaro in der Kleinstadt Campobello di Mazara in Westsizilien, also in seiner engsten Heimat, die ganzen Jahre ein mehr oder weniger normales Leben geführt hatte, wenn auch unter falschem Namen.