Nach zehn Tagen im Weißen Haus war er wieder draußen: Anthony Scaramucci. Foto: AFP

Der US-Präsident Donald Trump schlägt auch in der Personalpolitik wild um sich. Jetzt hat er mit einer Entlassung einmal den Richtigen getroffen: den untragbaren Kommunikationschef Anthony Scaramucci.

Washington - Chaostage in Washington: Wieder einmal ist der Drehtüreffekt im Weißen Haus zu besichtigen, der Kommunikationsdirektor Anthony Scaramucci ist sozusagen „gegangen worden“ – nach nur zehn Tagen im Amt. Wieder einmal hat der launische Präsident Donald Trump zugeschlagen und seinen alten Lieblingsspruch „You’re fired“ getan. Diesmal hat es den Richtigen getroffen. Scaramucci hatte sich mit rüpelhaften und obszönen Äußerungen über Politikerkollegen hervorgetan – für die Rolle eines Sprechers oder auch für jegliche andere öffentliche Funktion war er damit untragbar.

Wegen unangebrachter Äußerungen habe Scaramucci seinen Posten verloren, begründete jetzt das Weiße Haus. Nur: die krassesten und vulgärsten Äußerungen des früheren Hedge-Fonds-Managers liegen schon vier Tage zurück. Warum hat Trump ihn nicht sofort entlassen? Der US-Präsident folgt auch in der Personalpolitik einer erratischen Linie, in seiner Amtszeit haben schon sieben Top-Regierungsbeamte ihre Jobs verloren, darunter der Stabschef, der Nationale Sicherheitsberater, ein FBI-Direktor, eine Generalstaatsanwältin. Man hat den Eindruck, der Präsident schlägt wild um sich mit seinen Entlassungen. Seine politischen Probleme wird er damit nicht los. US-Medien berichteten jetzt, dass Trump persönlich seinem ältesten Sohn eine Stellungnahme diktiert habe, die der nach einem Treffen mit einer russischen Anwältin veröffentlicht hatte und die große Irritationen auslöste.