Polizisten im Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Im Stuttgarter Bahnverkehr ging es in diesem Jahr rabiater zu als 2017. Die Bundespolizei macht dafür auch das Volksfest verantwortlich. In anderen Landesteilen war es dagegen friedvoller.

Stuttgart - Die Zahl der Gewaltdelikte in Bahnhöfen und an Gleisanlagen im VVS-Gebiet ist in diesem Jahr gestiegen. Das zuständige Bundespolizeirevier Stuttgart ermittelte zwischen Januar und Oktober 622-mal. Im gesamten Jahr 2017 gab es 615 Verfahren. Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Raum Karlsruhe. Dort wurden im vergangenen Jahr 263 Ermittlungsverfahren wegen Roheitsdelikten, wozu unter anderem Raub, Erpressung, Körperverletzungen und Angriffe auf Beamte zählen, eröffnet. Bis Oktober 2018 waren es schon 296.

Im Zuständigkeitsgebiet der Reviere Stuttgart und Karlsruhe befinden sich sechs der zehn größten Bahnhöfe Baden-Württembergs. Im Bereich der Bundespolizeireviere in Freiburg, Ulm und Mannheim zeichnet sich ein Rückgang der Gewaltdelikte im Vergleich zum Vorjahr ab. Im Bereich Freiburg gab es bislang 128 entsprechende Ermittlungsverfahren (2017: 219), im Großraum Ulm 89 (110) und im Bereich Mannheim 233 (358).

Taschendiebstähle gehen zurück

Die Bundespolizei ist hauptsächlich für die Sicherheit in Bahnhöfen und im Zugverkehr verantwortlich. Jonas Große, Sprecher der Behörde im Südwesten, begründet den Anstieg der Gewaltermittlungen im Raum Stuttgart unter anderem mit dem Cannstatter Wasen: „Beim Volksfest gab es dieses Jahr eine Häufung von Konflikten. Wenn viele stark alkoholisierte Menschen, vor allem während der Abreise, aufeinandertreffen, reicht eine Lappalie als Auslöser für Gewaltausbrüche“, sagte er unserer Zeitung.

Im Gegensatz zu den Gewalttaten sinkt die Zahl der Taschen- und Gepäcksdiebstähle allerdings. Gab es deshalb beim Revier Stuttgart 2017 noch 521 Ermittlungen, waren es bis Oktober 2018 nur 388. Im Bereich Mannheim waren es 222 Verfahren (2017: 382), im Raum Ulm 42 (76) und im Gebiet Freiburg 104 (159). Nur beim Bundespolizeirevier Karlsruhe stieg die Zahl der Ermittlungen von 348 im Jahr 2017 auf bislang 384.