Zum dritten Mal greift Al-Shabaab das selbe Hotel in Mogadischu an. Dabei sterben mehrere Menschen. Die Botschaft der Terrormiliz ist klar: Für ihre Kämpfer sind selbst die besten Sicherheitsmaßnahmen kein Hindernis.

Mogadischu - Bei einem Terroranschlag im Regierungsviertel der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 20 Menschen getötet worden. Über 30 weitere Menschen wurden bei dem Angriff vom Dienstag auf das bei Geschäftsleuten und Regierungsvertretern beliebte Hotel SYL verletzt, wie ein Mitarbeiter des örtlichen Medina-Krankenhauses erklärte.

Kämpfer der radikalislamischen Terrormiliz Al-Shabaab griffen das Hotel in der Nähe des Präsidentenpalastes zunächst mit einem mit Sprengstoff beladenen Laster an. Die Sicherheitskräfte versuchten, den Lkw mit Gewehrfeuer zu stoppen. „Aber der Fahrer rammte durch mehrere Checkpoints und zündete den Sprengsatz vor dem Hotel“, sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden, Mohamed Hasan. Nach Angaben von Geheimdienst, Polizei und Krankenhaus wurden bei dem Anschlag mindestens 21 Menschen getötet.

Meiste Opfer waren Zivilpersonen

Die meisten Opfer waren Zivilpersonen, erklärte Polizeibeamter Mohamed Dahir. Weite Teile des Hotels seien von der Wucht der Explosion zerstört worden, sagte er. Das Hotel galt nach früheren Angriffen eigentlich als sehr gut gesichert. Das staatliche Radio Mogadischu berichtete, dass der stellvertretende Verteidigungsminister Mohamed Ali Hagaa, zwei weitere Kabinettsmitglieder und Abgeordnete bei dem Anschlag leicht verletzt worden seien. Die sunnitischen Fundamentalisten der Al-Shabaab bekannten sich in einer Radiobotschaft zu dem Anschlag. Die Gruppe hatte das Hotel bereits im Februar angegriffen; damals kamen über 20 Menschen ums Leben.

Bei einem Angriff auf das Hotel im vergangenen Jahr, unmittelbar vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, waren 15 Somalier ums Leben gekommen. Die Terrormiliz verübt immer wieder Anschläge auf Hotels und Regierungseinrichtungen in Mogadischu. Die radikalen Islamisten kämpfen um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika. Sie wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.