Die Trauer und Anteilnahme in Halle ist ungebrochen. Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Im Jahr 2018 hat sich der Attentäter von Halle bei der Bundeswehr beworben. Das geht nun aus einer nicht-öffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Bundestages hervor.

Berlin - Der Attentäter von Halle hat sich im September 2018 bei der Bundeswehr beworben. Das verlautete am Mittwoch aus einer nicht-öffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Bundestages, an der auch der Generalbundesanwalt Peter Frank teilnahm. Den Angaben zufolge zog er seine Bewerbung allerdings später wieder zurück. Weshalb er sich anders entschied, ist noch nicht bekannt. Er hatte Ende 2010 bis 2011 einige Monate Wehrdienst geleistet.

Der Mann habe sich auf eine Mannschaftslaufbahn beworben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus der Bundeswehr. Im Jahr 2019 habe er einen Tag vor dem Auswahlverfahren dann eine Email geschrieben und erklärt, er verzichte auf die Bewerbung. Die Gründe seien unklar geblieben. „Wir wissen es nicht“, hieß es dazu aus der Bundeswehr.

Am Mittwoch vor einer Woche hatte der Deutsche schwer bewaffnet versucht, in die Synagoge in Halle an der Saale einzudringen, wo rund 50 Gläubige den jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der Täter auf der Straße eine 40 Jahre alte Frau und kurz darauf einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss. Es gab mehrere Verletzte. Der 27-Jährige ist in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextreme Motive eingeräumt.