Experten der Polizei sollen nach dem Fund einer Handgranate an einer Flüchtlingsunterkunft nun klären, ob sie einen Zünder hatte. Foto: dpa

Im Fall der Handgranate, die am Freitag auf dem Gelände eines Flüchtlingsheims in Villingen gefunden wurde, sollen Experten nun untersuchen, ob der Sprengkörper einen Zünder hatte.

Villingen - Nach dem versuchten Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Villingen-Schwenningen in der Nacht zum Freitag soll nun untersucht werden, ob der Sprengkörper einen Zünder hatte.

Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Konstanz auf Anfrage sagte, werde die Granate derzeit von Spezialisten mittels sogenannter gaschromatografischer Verfahren untersucht. Unbekannte hatten die Granate in der Nacht zum Freitag auf das Gelände der Erstaufnahmestelle geworfen, der Sprengsatz war jedoch nicht explodiert. Als Experten vor Ort dann mit einer sogenannten Schneideladung versuchten, den Metallkorpus der Granate zu trennen, explodierte sie.

Die Granate sei mit TNT gefüllt gewesen, welches dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge selbst nur schwer entzündlich ist. "Damit die Granate explodiert, bedarf es eines Zündmittels, welches leichter entzündlich ist", so der Sprecher. Ob von einem solchen eventuell Rückstände in der explodierten Granate zu finden sind, sollen nun die Untersuchungen klären. Wie lange das dauern wird, konnte der Sprecher nicht sagen. Ob ein Zünder vorhanden war oder nicht, so der Sprecher, sei zumindest für die möglichen Rechtsfolgen im Falle einer Verurteilung relevant.

Eine eigens eingerichtete Sonderkommission "Container" ist mit den Ermittlungen zu den Hintergründen des versuchten Anschlags betraut. Am Montag versuchten die Beamten vor Ort, einen möglichen Hergang der Tat zu rekonstruieren. 70 Beamte ermitteln mit Hochdruck in alle Richtungen. Nach dem Anschlag war es zu spontanen Demos und Handgreiflichkeiten gekommen.