Trauernde haben Blumen und Kerzen an der Synagoge in der Kopenhagener Innenstadt niedergelegt. Ein 22-Jähriger soll dort einen 37 Jahre alten Wachmann erschossen haben. Foto: dpa

Der mutmaßliche Attentäter von Kopenhagen soll Medienberichten zufolge erst vor einigen Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden sein. Außerdem habe er bei dem Anschlag Trunkenheit vorgetäuscht. Seinem früheren Rektor zufolge soll er fleißig und begabt gewesen sein.

Kopenhagen - Der mutmaßliche Attentäter von Kopenhagen war nach Informationen des dänischen Rundfunks erst vor wenigen Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 22-Jährige hatte laut „Danmarks Radio“ im November 2013 einen Messerangriff in einer S-Bahn verübt.

Er soll dafür im Dezember 2014 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, aber im Januar dieses Jahres schon wieder entlassen worden sein, weil er so lange in Untersuchungshaft gesessen hatte. Die Polizei bestätigte die Informationen zunächst nicht.

Derweil wurde bekannt, dass der mutmaßliche Attentäter einem Medienbericht zufolge bei seinem zweiten Angriff Trunkenheit vorgetäuscht haben soll. Taumelnd wie ein Betrunkener habe er sich in der Nacht zum Sonntag der Synagoge in der Innenstadt genähert und einen 37 Jahre alten Wachmann getötet, berichtete die Tageszeitung „Politiken“ am Montag unter Berufung auf „mehrere Quellen“.

Mit weiteren Schüssen hatte der 22-Jährige zwei Polizisten verletzt, die versuchten, ihn aufzuhalten. Der junge Mann entkam, Ermittler töteten ihn am frühen Sonntagmorgen nach einem Schusswechsel vor seiner Wohnung. Zuvor soll er am Samstagnachmittag einen Mann an einem Kulturcafé erschossen haben.

Früherer Rektor: Er war ein guter Schüler

Seinem früheren Rektor zufolge soll der 22-Jährige ein guter Schüler gewesen sein. "Er war ein sehr fleißiger und begabter Schüler, der sich rein fachlich gut geschlagen hat", sagte Peter Zinkernagel dem dänischen Fernsehen. Die ganze Schule sei schockiert darüber, dass ein früherer Schüler die beiden Terroranschläge am Wochenende begangen habe, bei denen zwei Menschen und der mutmaßliche Täter starben.

Zinkernagel leitet das Zentrum für Erwachsenenbildung im Vorort Hvidovre, das der 22-Jährige vor den Angriffen besucht hatte. Nach Informationen des Senders war er aber nach dem Messerangriff in einer S-Bahn im November 2013 aus der Schule geworfen worden. In der Schule habe sich der junge Mann meist an seine muslimischen Klassenkameraden gehalten, erzählte ein ehemaliger Mitschüler dem dänischen Rundfunk.