Annika Schleu wird nach dem Wettkampf übel angegangen. Foto: imago images/Sven Simon/Frank Hoermann

Annika Schleu schlagen nach dem Drama im Fünfkampf üble Anfeindungen entgegen. Die Vereinigung „Athleten Deutschland“ sagt ihr Unterstützung zu. Die Sportlerin hat mittlerweile ihren Instagram-Account gelöscht.

Tokio - Die Vereinigung „Athleten Deutschland“ hat Fünfkämpferin Annika Schleu nach dem Olympia-Drama um deren zugelostes Pferd Unterstützung zugesichert. „Die Anfeindungen und der teils offene Hass, der ihr seit dem gestrigen Reit-Wettkampf in den sozialen Netzwerken entgegenschlägt, ist inakzeptabel und aufs Schärfste zu verurteilen“, teilte die Organisation am Samstag mit. Schleu hat mittlerweile auch ihren Instagram-Account gelöscht.

Kritik an den Vorkommnissen im Wettkampf sei „völlig legitim und sollte Anlass zu einer Debatte um Änderungen des Reitreglements sein“, hieß es weiter. Der Weltverband UIPM müsse „jetzt handeln, um den Schutz der Tiere und angemessene Wettkampfbedingungen“ für die Athletinnen und Athleten in Zukunft zu gewährleisten.

Raisner vom Turnier ausgeschlossen

Der Gewinn der Goldmedaille war für die Berlinerin Schleu am Freitag in Tokio greifbar nah gewesen, doch das ihr zugeloste Leih-Pferd Saint Boy verweigerte mehrfach. Die 31-Jährige blieb deshalb ohne Punkte und kam am Ende auf Rang 31. Danach gab es heftige Kritik an der Sportlerin und an Bundestrainerin Kim Raisner, die inzwischen durch den Weltverband von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen wurde.

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„Hau mal richtig drauf! Hau drauf!“, hatte Raisner - im Fernsehen deutlich hörbar - Schleu zugerufen. Die sichtlich überforderte Athletin hatte daraufhin verzweifelt mit der Gerte auf das verunsicherte und verängstigte Pferd eingeschlagen.