Annegret Kramp-Karrenbauer hat für die CDU Sicherheiten aufgegeben. Foto: Getty Images Europe

Ohne ein anderes Amt oder Mandat im Rücken übernimmt Annegret Kramp-Karrenbauer den bisher rein ehrenamtlichen Parteivorsitz – die Bestimmungen werden wohl für sie geändert.

Hamburg - Ihre Risikobereitschaft ist ein Grund für Annegret Kramp-Karrenbauers Wahlerfolg auf dem zurückliegenden CDU-Parteitag gewesen. Die Christdemokraten rechnen ihr hoch an, dass die Saarländerin für ihre Partei Sicherheiten aufgegeben hat: Erst im Februar diesen Jahres gab sie das kurz zuvor verteidigte Ministerpräsidentenamt in Saarbrücken auf, um in Berlin und damit fernab der eigenen Familie der CDU als Generalsekretärin zu dienen. Von dieser einzigen bezahlten Stelle innerhalb der Parteiführung aus hat sie sich nun erfolgreich für ein Ehrenamt beworben - das der Vorsitzenden der Christlich Demokratischen Union Deutschlands.

Für die Partei ist es ein Novum, dass im Chefsessel jemand sitzt, der keine anderen Einkünfte hat. Angela Merkel ist Bundeskanzlerin – und in der Zeit davor bereits lange Jahre Bundestagsabgeordnete gewesen. Für Helmut Kohl vor ihr galt dasselbe. Jetzt aber ist das anders, „AKK“ ist weder Abgeordnete noch Regierungsmitglied, im Saarland erworbene Pensionsansprüche greifen bei der 56-Jährigen noch nicht.

Die neue CDU-Chefin soll nicht von den Einkünften ihres Mannes abhängig sein

Die bisherigen Statuten werden in diesem Punkt wohl für Annegret Kramp-Karrenbauer geändert. „Wir werden über die materiellen Fragen sprechen müssen“, sagte CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler zum Ende des Parteitags unserer Zeitung. Die neue Chefin, die auch als Favoritin der Frauen-Union den Sieg davon trug und wie Merkel für weibliche Unabhängigkeit steht, soll trotz eines fordernden Fulltime-Jobs nicht plötzlich von Einkünften ihres Ehemannes abhängig sein.