Ein Jahr lang wird das Klinikum Herrenberg auch die Calwer Geburtshilfe beherbergen. Foto: Stefanie Schlecht/Archiv

Die Geburtshilfe-Abteilung des Klinikum Calw ist ab dem 1. Januar vorübergehend an die Geburtshilfe in Herrenberg angegliedert. Ab Januar 2026 ziehen dann beide Abteilungen nach Nagold.

Das Medizinkonzept des Klinikverbunds Südwest wirft seine Schatten voraus: Zum 1. Januar 2025 werden die Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Calw für ein Jahr an die gynäkologische und geburtshilfliche Abteilung des Krankenhauses Herrenberg angegliedert. Im Januar 2026 steht dann der im Medizinkonzept vorgesehene Umzug der beiden Geburtshilfen nach Nagold (Kreis Calw) an.

 

Beschlossen wurde diese Neuordnung vom Aufsichtsrat des Klinikverbunds am 10. Oktober 2024, in dem auch die Landräte der beiden Landkreise Böblingen und Calw, Roland Bernhard und Helmut Riegger, vertreten sind. Die Entscheidung des Aufsichtsrats wiederum fußt auf den Beschlüssen der Kreistage in Böblingen und Calw vom Dezember 2023 beziehungsweise März 2024.

Herrenberg nur ein Zwischenschritt

Die Umsiedlung der Calwer Geburtshilfeabteilung nach Herrenberg wird nötig, weil die baulichen Voraussetzungen beim zukünftigen Standort in Nagold zum Jahreswechsel 2024/2025 noch nicht gegeben seien. „Der Zwischenschritt der Gynäkologie und Geburtshilfe aus Calw über Herrenberg ist aus baulichen Gründen erforderlich. Dies ermöglicht uns ein Jahr später den Umzug eines bereits zusammengewachsenen Teams nach Nagold“, wird der Calwer Landrat Helmut Riegger in einer Pressemitteilung des Klinikverbunds Südwest zitiert.

Das Medizinkonzept 2030 sieht eine Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft vor. Es sollen Leistungsschwerpunkte entwickelt und die Standorte enger miteinander verzahnt werden. Für den Standort Herrenberg bedeutet dies unter anderem, dass Schwangere aus der Gäustadt und den umliegenden Kommunen nur noch bis Ende 2025 entbinden können. Ab 2026 müssen Frauen für Entbindungen und Untersuchungen nach Nagold oder Böblingen fahren. Auch in anderen Abteilungen wird es erhebliche Veränderungen geben. So wird Herrenberg einen Schwerpunkt in der Palliativ- und Rehamedizin erhalten. Die Bettenanzahl soll wie derzeit bei 120 bleiben.