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Der Autokonzern Daimler hat eine Beteiligung am angeschlagenen Konkurrenten Opel ebenso abgelehnt wie BMW.

Stuttgart/Rüsselsheim (StN) - Der Autokonzern Daimler hat eine Beteiligung am angeschlagenen Konkurrenten Opel ebenso abgelehnt wie BMW.

"Daimler ist nicht an einer Übernahme interessiert", sagte ein Sprecher in Stuttgart. Der neue CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hatte eine nationale Rettungsaktion der Branche für Opel gefordert.

Als erster europäischer Autohersteller beantragte Saab die Insolvenz und steht damit vor dem Aus. Als wichtiges Etappenziel bei dem Antrag galten Schuldenstundungen und -nachlässe durch Lieferanten. Schwedens Regierung erneuerte umgehend ihre ablehnende Haltung zu Kreditgarantien.

Die Saab-Spitze kündigte am Freitag im schwedischen Trollhättan einen neuen Anlauf zum Überleben ohne die Konzernmutter General Motors (GM) an. Laut der deutschen Saab-Niederlassung sollen auch hierzulande die Geschäfte normal weitergehen. Bestellte Autos würden geliefert, Garantieansprüche blieben bestehen.

Derweil spitzt sich bei Opel die Lage zu: Wegen der dramatischen Talfahrt der europäischen Automärkte benötigt die Saab-Schwester und GM-Tochter deutlich höhere staatliche Bürgschaften als bislang bekannt. Nach Einschätzung des Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiters und Opel-Aufsichtsrats Armin Schild wären es 3,3 Milliarden Euro. Um an das Geld zu kommen, ist Opel auf Staatsgarantien angewiesen. Bislang war von Bürgschaften in Höhe von 1,8 Milliarden Euro die Rede. Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) sieht jedoch wie der Bund noch keine Grundlage für staatliche Maßnahmen zur Rettung des Autobauers. Die Mehrheit der Bundesbürger spricht sich dagegen für Hilfen durch die betroffenen Bundesländer aus. Insgesamt gaben 53 Prozent der von Infratest Dimap Befragten an, dass die Länder Anteile übernehmen sollten.

Ein Zusammenschluss mit Saab würde Opel nach Meinung deutscher Experten wenig nutzen. Das Management von Opel und GM hatte eine teilweise Herauslösung Opels aus der angeschlagenen US-Mutter ins Spiel gebracht.