Hat in einem offenen Brief an ihre verstorbene Mutter erinnert: die US-Schauspielerin Angelina Jolie (44) Foto: dpa/Darryl Dyck

Die US-Schauspielerin Angelina Jolie scheint einen großen Mitteilungsdrang zu haben: kurz nachdem sie sich öffentlich an Eltern in der Coronakrise gewandt hatte, schrieb sie sich nun ihre persönlichen Gedanken zum Muttertag von der Seele.

Los Angeles - Die US-Schauspieler Angelina Jolie scheint nicht der Typ Mensch zu sein, der die Dinge mit sich selbst ausmacht. Als sich die 44-Jährige 2013 für eine beidseitige Brustamputation entschied, weil sie ein hohes Risiko in sich trug, wie ihre Mutter an Brustkrebs zu erkranken, teilte sie diese Entscheidung mit der Welt in einem offenen Brief in der „New York Times“. Das sorgte für großes Aufsehen und geteiltes Echo.

Tröstende Worte für alle überforderten Eltern in der Coronakrise fand Jolie nun Ende April in einem Brief im Magazin „Times“. Ihr Rat als sechsfache Mutter: weniger Perfektion, mehr Ehrlichkeit. Nun hat sie es wieder getan. Anlässlich des Muttertags schrieb Angelina Jolie erneut einen offenen Brief, diesmal wieder in der „New York Times“. Sie erinnerte in emotionalen Worten an ihre 2007 an Brust- und Eierstockkrebs verstorbene Mutter, die Schauspielerin Marcheline Betrand.

Wie wenn jemand eine schützende Decke weg reißt

Der Muttertag sei für jeden hart, der seine Mutter verloren habe, schrieb Jolie. Aber in diesem Jahr glaubt sie, müsse es wegen des Coronavirus besonders hart sein. Denn viele Menschen hätten plötzlich ein Elternteil verloren, ohne an dessen Seite zu sein oder die Möglichkeit zu bekommen, sich um es zu kümmern. Wenn sie auf die Zeit zurückblicke als ihre Mutter starb, könne sie erkennen, wie sehr sie das verändert habe. „Die Liebe und die warme, weiche Umarmung einer Mutter zu verlieren, ist, als ob jemand eine schützende Decke wegreißt.“

Sie habe sich nach Bertrands Tod ein kleines Zeichen auf ihre Hand tätowieren lassen. Es sehe aus wie der Buchstabe „M“, schrieb Jolie. Dabei sei es kein „M“ für Marcheline, sondern ein „W“. Dieses stehe für den Anfangsbuchstaben von „Winter“, in diesem Fall ein Lied der Rolling Stones. „Es war wirklich ein kalter, kalter Winter“, habe ihre Mutter ihr vorgesungen und gesagt: „Ich möchte meinen Mantel um dich wickeln“. Anschließend habe sie Jolie in eine Decke eingekuschelt.

Jolie und Pitt raufen sich offenbar zusammen

Angelina Jolie, die mit Filmen wie „Lara Croft: Tomb Raider“, „Mr. & Mrs. Smith“ und „Maleficent – Die dunkle Fee“ berühmt wurde, hat drei Adoptiv- und drei leibliche Kinder mit dem Schauspieler Brad Pitt, von dem sie inzwischen getrennt lebt. „Ich weiß jetzt, wie es ist, allein zu sein und meinen Mantel um die zu wickeln, die ich liebe“, schrieb Jolie in ihrem Beitrag zum Muttertag. Wenn Kinder in das Leben treten, „stehen sie sofort und für immer an erster Stelle“.

Unterdessen berichten Medien, dass Angelina Jolie und Brad Pitt im Zuge der Coronakrise endgültig ihr Kriegsbeil begraben und sich für ihre Kinder zusammen raufen würden. Nach der überraschenden Trennung 2016 folgten zunächst ein erbitterter Rosenkrieg sowie Schlagzeilen über Brad Pitts Alkoholsucht und sein Kampf dagegen. Besonders Angelina soll Brad Pitts Bemühungen, die Kinder so oft wie möglich zu sehen, anfänglich erschwert haben.

Die Krise schweißt zusammen

Das einst so glamouröse Paar ist seit vorigem Jahr geschieden, doch die Betreuung von Maddox, 18, Pax, 16, Zahara, 15, Shiloh, 13, Knox und Vivienne, beide 11, war lange ungeklärt. Nun scheinen Pitt und Jolie durch die Coronakrise wieder enger zusammen gerückt zu sein. In schweren Zeiten schärft sich offenbar der Blick fürs Wesentliche.