Der ehemalige AfD-Stadtrat Heinrich Fiechtner bezichtigt städtische Mitarbeiter der Wahlmanipulation. Die Stadt weist die Vorwürfe in aller Schärfe zurück. Foto: dpa

Die Stadt hat Vorwürfen des früheren AfD-Stadtrats Heinrich Fiechtner scharf widersprochen, Mitarbeiter des Jugendamts hätten das Ergebnis der Kommunalwahl zuungunsten seiner neuen Gruppierung BZS 23 manipuliert. Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) spricht von einer „böswilligen Mutmaßung“.

Stuttgart - Die Stadt hat Vorwürfe des früheren AfD-Stadtrats und BZS-23-Vertreters Heinrich Fiechtner zurückgewiesen, Wahlhelfer aus dem Jugendamts hätten angeblich bei der Auszählung der Kommunalwahl das Ergebnis zuungunsten von BZS 23 manipuliert. Fiechtner hatte gegenüber der Stuttgarter Zeitungbehauptet, die Mitarbeiter hätten „viele BZS-23-Wahlscheine ungültig gemacht“. Beweise für seine Behauptungen blieb der Stadtrat, dessen Bündnis bei den Wahlen mit 0,3 Prozent Stimmenanteil den Wiedereinzug ins Stadtparlament klar verfehlt hatte, allerdings schuldig.

Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) stellte sich am Freitag vor die Mitarbeiter des Jugendamts. Diese hätten „einen großartigen Job gemacht“. Die böswillige Mutmaßung, dass es zu einer absichtlichen Manipulation des Wahlergebnisses gekommen sei, wies die für das Jugendamt zuständige Bürgermeisterin entschieden zurück: „Der Vorwurf ist blanker Unsinn und respektlos gegenüber den ehrenamtlichen Wahlhelfern.“ Auch der Leiter des Statistischen Amts der Stadt, Thomas Schwarz, hält Fiechtners Vorwürfe für unhaltbar. Man solle den Wahlhelfern „danken, anstatt sie zu beschuldigen“.

BZS 23 hat unterdessen eine Anwaltskanzlei beauftragt, die Wahl offiziell beim Regierungspräsidium Stuttgart anzufechten. Hintergrund des Vorgangs sind offenbar offenbar die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Fiechtner und dem Jugendamt um dessen Thesen zur Jugendpolitik – etwa bezüglich unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.