Dem britischen Premier wird vorgeworfen, in seinem damaligen Amt als Londoner Bürgermeister das frühere Model begünstigt zu haben. Foto: dpa/Stefan Rousseau

Die US-Geschäftsfrau Jennifer Arcuri hat Premier Boris Johnson wegen seines Umgangs mit ihrer Beziehung emotionale Vorwürfe gemacht. Dem britischen Premier wird vorgeworfen, das frühere Model begünstigt zu haben

London - Rund dreieinhalb Wochen vor der britischen Parlamentswahl hat die US-Geschäftsfrau Jennifer Arcuri Premier Boris Johnson wegen seines Umgangs mit ihrer Beziehung schwere und emotionale Vorwürfe gemacht. Das frühere Model sagte dem Fernsehsender ITV in einem Interview, das am Sonntagabend ausgestrahlt werden sollte, Johnson habe sie brüsk abgewiesen, nachdem sie versucht habe, ihn um Rat zu fragen, wie man mit dem Medieninteresse an ihrer angeblichen Affäre umgehen solle. „Und ich fühlte mich so angewidert und gedemütigt, als mir gesagt wurde, es gehe um größere Dinge, lass gut sein, er (Johnson) ist zu beschäftigt für dich.“

Begünstigungs-Vorwürfe

Dem britischen Premier wird vorgeworfen, in seinem damaligen Amt als Londoner Bürgermeister das frühere Model begünstigt zu haben. Arcuri fügte in dem Interview direkt an Johnson gewandt hinzu: „Ich bin furchtbar untröstlich, dass du mich beiseite geworfen hast, als wäre ich irgendein Kobold.“ Sie sei nichts anderes als loyal, treu, unterstützend und ein echter Vertrauter von ihm gewesen. „Ich habe deine Geheimnisse bewahrt, und ich war dein Freund.“ Sie fügte hinzu: „Und ich verstehe nicht, warum du mich abgeblockt und ignoriert hast, als wäre ich ein flüchtiger One-Night-Stand oder ein Mädchen, das du in einer Bar aufgegabelt hast.“

Bei den Begünstigungs-Vorwürfen geht es um Fördergelder und die Teilnahme an Reisen, von denen Arcuri profitiert haben soll, obwohl sie nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllte. Johnson wies die Anschuldigungen zurück. Arcuri wollte sich nicht zu der vermeintlichen Affäre äußern.