Die Sonnenbrille als Markenzeichen: Andreas Hoppe in „Kopper“. Foto: SWR

21 Jahre hat er an der Seite von Ulrike Folkerts ermittelt. Jetzt sagt Andreas Hoppe dem „Tatort“ Adieu – und nutzt die Prominenz von Kommissar Kopper auf besondere Weise.

Ludwigshafen - So richtig hat man ihm den Italiener nie abgenommen. Er mag für Lena Odenthalimmer wieder mal Pasta gekocht haben, aber dieser kräftige Kerl, der im Sommer wie im Winter die Sonnenbrille in der strähnigen Mähne stecken hatte, schaute so gar nicht nach einem Sizilianer aus. Nach mehr als fünfzig Einsätzen als Mario Kopper verlässt Andreas Hoppe, einer der dienstältesten Kommissare der Republik, den „Tatort“. Am Sonntag darf er zum letzten Mal mit Ulrike Folkerts ermitteln, an deren Seite er die vergangenen 21 Jahre lang in Ludwigshafen Mörder und Verbrecher jagte. Vor zwei Jahren sagte Hoppe noch, dass ihm die gemeinsame Arbeit Spaß mache und er sich „noch ganz viel spannende Fälle“ wünsche. Kopper sei ein Teil von ihm geworden. Von dem muss er sich jetzt trennen.

Zum Abschied widmet der SWR ihm die auf ihn zugeschnittene Folge „Kopper“, die noch einmal an die italienischen Wurzeln des Kommissars erinnert. Zufällig trifft Kopper seinen alten Jugendfreund Sandro (Michele Cuciuffo) wieder, der ihn um Hilfe bittet. Sandro hat Informationen über die Mafia und bangt nun um Leib und Leben. Kopper soll ihm helfen, ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen zu werden – ausgerechnet jetzt, als sich in der JVA ein Mafia-Zeuge umgebracht hat und Lena Odenthal und Johanna Stern (Lisa Bitter) versuchen, das undurchschaubare Mafianetz zu entwirren. Kopper steht loyal zu seinem einst besten Freund – und riskiert Kopf und Kragen.

Am Ende, so viel darf verraten werden, wird ihn der Freundschaftsdienst den Job kosten. Andreas Hoppe selbst hat für die Zeit nach dem „Tatort“ schon vorgesorgt. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft brachte er ein Sizilien-Kochbuch heraus mit Rezepten und Reiseberichten. Das Buch habe er einem Freund gewidmet, mit dem er zwanzig Jahre „unzertrennlich“ gewesen sei, mit dem er „zusammen geliebt, gelacht, gestritten und gekämpft“ habe und die Leidenschaft für italienisches Essen teile: Mario Kopper. Ein cleveres Marketing – der „Tatort“-Bezug wird dem Verkauf des Buchs sicher dienen.

Ein Sizilien-Kochbuch nutzt die Prominenz des TV-Kommissars

Dabei ist Hoppe kein Italiener, nicht einmal Halb- oder Viertelitaliener, sondern ein waschechter Berliner. 1960 wurde er geboren und wuchs in Schöneberg und Tempelhof auf. Als Kind verbrachte er viel Zeit in Opas Schrebergarten. Heute hat er einen eigenen Hof in Mecklenburg-Vorpommern, verkauft Apfelmost, macht Kraut ein und konserviert Bohnen. Er hat sich eine Weile auch nur von regionalen Produkten ernährt und ein Buch über seinen Selbstversuch geschrieben – „Allein unter Gurken“.

Hoppe stand auch auf der Bühne

In seinem Hauptberuf wird sich Andreas Hoppe aber neu orientieren müssen – auch wenn er in den vergangenen Jahren neben dem „Tatort“ vereinzelt in Film- und Kinoproduktionen zu sehen war. Angefangen hat er ursprünglich als Theaterschauspieler. 1982 bis 1986 besuchte er die Schauspielschule in Hannover und spielte auf verschiedenen Berliner Bühnen, unter anderem im Grips-Theater.

Ulrike Folkerts kennt Hoppe noch aus Studienzeiten, sie waren im selben Jahrgang. Zunächst wollte man ihn nicht beim „Tatort“, er sei eher der Typ Bösewicht. Dann kam er 1996 doch ins Ludwigshafener Team in der Rolle des gemütvollen Italieners, der am liebsten Pasta spachtelt. Lange ging es bei Kopper vor allem ums Essen, mit dem Ergebnis, dass Hoppe bei den Dreharbeiten kräftig zunahm. Dabei ist er mit seinen 1,93 Metern ohnehin ein stattlicher Mann. Deshalb musste Ulrike Folkerts in manchen Szenen gelegentlich sogar auf ein Podest steigen, damit der Größenunterschied nicht so auffällt.