In Mexiko eskalierte die Gewalt in den vergangenen Wochen. Foto: dpa/Mario Armas

Mexiko hat schon seit Jahrzehnten Probleme mit den Drogenkartellen. In den vergangenen Wochen eskalierte die Gewalt wieder. Nun hat Präsident Andrés Manuel López Obrador klare Worte gefunden.

Mexiko-Stadt - Angesichts einer Welle der Gewalt in Mexiko hat Präsident Andrés Manuel López Obrador die mächtigen Verbrechersyndikate des lateinamerikanischen Landes gewarnt. „Wir werden nicht einen Schritt zurückweichen“, sagte der Staatschef am Freitag.

Im Gegensatz zu den Vorgängerregierungen werde er keine Absprachen mit den Drogenkartellen treffen, um sich Ruhe zu erkaufen. „Wir paktieren nicht mit dem Verbrechen“, sagte der Linkspopulist während seiner täglichen Pressekonferenz. „Nicht mit dem gemeinen Verbrechen, nicht mit dem organisierten Verbrechen und nicht mit dem Wirtschaftsverbrechen.“

100 Morde pro Tag

Damit verschärfte López Obrador seine Rhetorik. Zuvor hatte er oft davon gesprochen, Verbrecher mit „Umarmungen statt Schüssen“ zur Abkehr von der Kriminalität bewegen zu wollen. In den vergangenen Wochen wurde das Land von einer Reihe schwerer Gewalttaten erschüttert. Im Bundesstaat Guanajuato wurden fünf Polizisten getötet, wie die Behörden am Freitag mitteilten.

Am Mittwoch erschossen Angreifer 24 Menschen in einer Entzugsklinik in der Stadt Irapuato. Zuvor wurde der Polizeichef von Mexiko-Stadt bei einem Attentat verletzt und ein Richter im Bundesstaat Colima getötet.

Zahlreiche Gewalttaten dürften auf das Konto der Verbrechersyndikate Cártel Jalisco Nueva Generación und Santa Rosa de Lima gehen, die im Zentrum des Landes um die Kontrolle ringen. Die Gewalt in Mexiko nimmt seit Jahren zu. Im vergangenen Jahr wurden fast 100 Mordopfer pro Tag registriert. Zudem gelten mehr als 60.000 Menschen als verschwunden. Die meisten Verbrechen werden nie aufgeklärt.