Der VfB (mit Hamadi Al Ghaddioui) gerät in Fürth ins Straucheln. Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart hat im sechsten Spiel unter Trainer Pellegrino Matarazzo erstmals verloren – 0:2 bei der Spvgg Greuther Fürth. Wie das passieren konnte? Lesen Sie in unserer Spielanalyse „Fünferkette“.

Fürth - Seit der Verpflichtung von Trainer Pellegrino Matarazzo hatte der VfB Stuttgart in der zweiten Liga kein Spiel mehr verloren. Am Samstag endete diese Erfolgsserie. Der Aufstiegsaspirant unterlag bei der Spvgg Greuther Fürth mit 0:2, obwohl er in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft gewesen war.

Wie konnte es passieren, dass die Stuttgarter dennoch verloren? War alles schlecht oder gab es auch positive Erkenntnisse? Wir gehen alldem auf den Grund – in unserer Spielanalyse „Fünferkette“.

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Spielidee: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo vertraute nachvollziehbarerweise dem Erfolgssystem der vergangenen Wochen: Dreierkette in der Abwehr, davor Wataru Endo und Orel Mangala als Doppelsechs, auf den Außen in Orel Mangala und Roberto Massimo pfeilschnelle Spieler. Nichts deutete zumindest bis zur Pause darauf hin, dass es diesmal schiefgehen würde.

Spielentscheidend: Der VfB war von der ersten Minute an die klar bessere Elf und erspielte sich eine Vielzahl guter Chancen. Vor allem Wamagituka stellte die im ersten Abschnitt harmlosen Gastgeber mit seinem Tempo auf dem linken Flügel vor unlösbare Probleme. Das Problem: alle Torgelegenheiten blieben ungenutzt, die Überlegenheit spiegelte sich nicht im Spielstand wider. Das sollte sich rächen.

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Spielentscheider: Ein früherer Stuttgarter war es, der kurz nach der Pause den Spielverlauf auf den Kopf stellte: Im Anschluss an eine Ecke traf Fürths Kapitän Marco Caligiuri (35) aus dem Getümmel heraus zum 1:0. Von diesem Moment an wurden die Franken immer stärker – der VfB hatte sie mit den vielen vergebenen Chancen aufgebaut.

Wortspiel: „Wir haben Mentalität, wir haben Mentalität“, das rief VfB-Sportdirektor Sven Mislintat beim Verlassen des Rasens in Richtung enttäuschter Fans auf der Haupttribüne und sagte im Kabinengang vor sich hin: „Ich kann diesen Scheiß nicht mehr hören.“ Vehement wehrte sich Mislintat gegen den Verdacht, dem VfB hätten Einstellung und Siegeswillen gefehlt: „Dieser Mannschaft kann man das nicht vorwerfen.“

Spielplan: Zum absoluten Topspiel empfängt der VfB am Montag, 9. März (20.30 Uhr), den Tabellenführer Arminia Bielefeld. „Da werden wir ein anderes Gesicht zeigen“, verspricht Verteidiger Pascal Stenzel. Eines steht nach der Niederlage in Fürth allerdings jetzt schon fest: Die Ostwestfalen, die die deutlich bessere Tordifferenz aufweisen, werden auch im Falle eines VfB-Siegs an der Spitze bleiben. Sollten sie an diesem Sonntag ihr Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden gewinnen, betrüge ihr Vorsprung bereits sechs Punkte.