Besonders junge Erwachsene sind schon auf Hassrede im Netz gestoßen (Symbolbild). Foto: dpa

Eine Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft hat ergeben, dass sich fast jeder zweite Internetnutzer wegen Hasskommentaren aus politischen Debatten zurückzieht.

Berlin - Wegen Hasskommentaren schweigen laut einer Studie viele Internetnutzer in politischen Debatten. Fast jeder Zweite von rund 7350 Befragten in Deutschland gab an, sich deshalb vermehrt aus Diskussionen im Netz zurückzuziehen. Das geht aus einer Analyse des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) im Auftrag der Kampagnenorganisation Campact hervor. Die repräsentative Untersuchung wurde am Mittwoch in Berlin vorgestellt, es ist nach eigenen Angaben die bisher größte dieser Art zum Thema Hassrede im Netz in Deutschland.

Campact fordert Ermittlungsstellen

Besonders junge Erwachsene sind demnach schon auf Hassrede im Netz gestoßen oder selbst Opfer davon geworden. Die Autoren sehen aber auch einen Einfluss auf Menschen, die die abwertenden Kommentare lediglich lesen: Es gebe einen „Einschüchterungseffekt“. Hassrede werde zur Bedrohung für Meinungsvielfalt und Demokratie. Im Kampf dagegen fordert Campact unter anderem zentrale Ermittlungsstellen in den Bundesländern und einfachere Klagemöglichkeiten für Betroffene.