Hossein spielte in seiner etwa 70-jährigen Karriere in circa 100 Filmen. Foto: dpa/Alberto Pizzoli

Robert Hossein hat in seiner langen Karriere in gut 100 Filmen mitgespielt. Doch auch als Regisseur in Film, Theater und Musical hat er sich in Frankreich einen Namen gemacht.

Paris - Der französische Schauspieler und Regisseur Robert Hossein ist tot. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Hosseins Ehefrau Candice Patou berichtete, starb Hossein am Donnerstagmorgen nach Atemproblemen im Krankenhaus. Der durch die „Angélique“-Filme international bekannt gewordene Hossein war am Mittwoch 93 Jahre alt geworden.

Hossein spielte in seiner etwa 70-jährigen Karriere in circa 100 Filmen und führte bei etwa 15 Filmen Regie. Erste Erfolge hatte der in Paris geborene Sohn des iranischen Komponisten Aminollah Hossein als Theaterregisseur gefeiert. Später spielte er etwa in dem Krimi „Riffi“ und wurde mit der „Angélique“-Serie zu einem Sexsymbol im Frankreich der 60er Jahre.

Sein Herz aus Gold habe sein Publikum verführt

1962 spielte Hossein an der Seite der Schauspiel-Ikone Brigitte Bardot in „Das Ruhekissen“. Die ehemalige Kollegin schrieb in Anspielung an den Film auf Twitter: „Auf dass mein wundervoller Krieger in Frieden ruhe.“ Hosseins Herz aus Gold habe sein Publikum verführt. „Mit Robert Hossein, diesem wunderbaren Schauspieler, verschwindet eine ganze Generation von Talent und Eleganz für immer.“

Von den 80er Jahren an entwickelte Hossein eine Vorliebe für spektakuläre Inszenierungen, mit denen er ein möglichst breites Publikum anziehen wollte. So setzte er etwa das Musical „Les Misérables“ nach dem Roman „Die Elenden“ von Victor Hugo oder „Notre-Dame de Paris“ in Szene. Sein Motto dabei lautete: „Theater, wie man es nur im Kino sehen kann.“

Aus dem französischen Kulturministerium hieß es, Hossein habe mit seinen großen Inszenierungen einem breiten Publikum Träume und intensive Gefühle anbieten wollen. Er habe die Vorstellungswelt von Theater- und Filmliebhabern bewohnt und aufgebaut. Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus, wie es in dem Schreiben hieß.