Das Auto, an dessen Steuer eine heute 19 Jahre alte Frau saß, kam mit mehr als 100 Stundenkilometer von der Straße ab und schleuderte in ein Feld. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Auf der Heimfahrt vom Cannstatter Volksfest sind vergangenen Herbst acht Freunde verunglückt, die sich in ein Auto gezwängt hatten. Zwei von ihnen starben bei dem Unfall. Jetzt stand die Fahrerin vor Gericht.

Stuttgart - Eine 19-jährige Frau aus dem Rems-Murr-Kreis hat sich am Dienstag vor dem Amtsgericht Waiblingen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten müssen. Sie hatte am Steuer des Kleinwagens gesessen, in dem am 27. September 2016 acht junge Leute saßen, als dieser bei Seiboldsweiler bei Welzheim (Rems-Murr-Kreis) von der Straße abkam. Zwei 18 Jahre alte Männer starben. Die Frau muss 1000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr gefordert.

Acht Freunde zwängen sich in einen VW Polo

Zehn Freunde kamen damals vom Cannstatter Volksfest. Sie fuhren mit zwei Autos nach Hause. Die damals 18 Jahre alte Frau saß am Steuer des einen Wagens, eines VW Polo. Bei Welzheim hielten die Freunde an und acht von ihnen wollten noch zu einem Kumpel fahren und ein Bier trinken, zwei nicht mehr. Diese zwei fuhren in einem Wagen heim, die anderen acht zwängten sich in den Polo: zwei in den Kofferraum, drei auf dem Rücksitze, zwei auf dem Beifahrersitz und die Fahrerin. Ein Gutachter sagte, die Frau, die nüchtern am Steuer saß, sei mit mehr als 100 Stundenkilometer durch den Ort Seiboldsweiler gefahren. Nach dem Ort habe sie noch mehr beschleunigt. Warum der Wagen dann von der Fahrbahn abkam, war nicht mehr zu rekonstruieren. Das Auto überschlug sich auf einem Maisfeld. Die zwei jungen Männer waren sofort tot.