Trumps Erzfeindin Nancy Pelosi Foto: AP/Manuel Balce Ceneta

Donald Trump hat sich aus der Ukraine kompromittierendes Material über den Rivalen erhofft und damit als Präsident der Vereinigten Staaten eine Grenze überschritten, meint unser Redakteur Frank Hermann.

Washington - Es fällt schwer, Donald Trump seine nach allen Regeln der Kunst inszenierte Unschuldspose zu glauben. Die Abschrift eines Telefonats, zu deren Veröffentlichung er sich unter steigendem Druck genötigt sah, spricht eine andere Sprache. Der US-Präsident, das ist der Kern, hat den Staatschef einer fremden Macht de facto um Wahlkampfhilfe gebeten. Wie sonst soll man es interpretieren, wenn er Wolodymyr Selenskyj bat, mit seinem Anwalt und seinem Justizminister zu reden, um dem Verdacht nachzugehen, dass Joe Biden die Strafverfolgung seines Sohnes in der Ukraine abwürgte?