Aga-Kröten vertreiben ihre Feinde mit Gift. Foto: dpa

Florida erlebt einen Vormarsch gefräßiger Amphibien. Sie töten sogar Haustiere und sind äußerst schwer zu beseitigen.

Washington - Wenn die Dunkelheit hereinbricht, versammeln sie sich im Licht der Straßenlaternen. Sie hocken in Gebüschen, in Garagen, auf Terrassen und auf den Straßen. Sie vermehren sich schnell, und sie fressen fast alles – selbst Pizza und kleine Ratten. Im US-Bundesstaat Florida sind die Aga-Kröten auf dem Vormarsch, bis zu 30 Zentimeter große, bis zu zweieinhalb Kilogramm schwere und äußerst gefräßige Amphibien, die mancherorts zur tödlichen Gefahr für Haustiere werden. Ein Gegenrezept existiert bisher nicht: Auch aus Australien wird eine Krötenschwemme gemeldet.  

Die tropischen Aga-Kröten, in der Wissenschaft als Bufo Marinus bekannt, waren zunächst als Schädlingsbekämpfer in den USA eingesetzt worden und erhielten im Jahr 1955 die Chance, sich in Florida breitzumachen: Damals entsprangen rund hundert Exemplare einer Tierhandlung in Miami. Seitdem ist in Floridas Tierwelt vieles nicht mehr so, wie es vorher war. Die Riesenkröten „fressen alle möglichen Arten einheimischer Frösche und Kröten“ stellt die Universität von Florida fest.   Nicht nur Artverwandtes steht auf dem Speisezettel. Weder Fledermäuse noch Schnecken oder Hausmüll seien vor ihnen sicher, berichtete das Magazin „Outside“ kürzlich unter der Überschrift „Frogocalypse“. Außerdem sind die Kröten auch noch giftig. Bei Gefahr sondern sie ein Sekret ab, dem bereits Hunde und Katzen zum Opfer gefallen sind.   Besonders Hunde fühlen sich durch Bufo Marinus angezogen. Im Prinzip würde das Gift ausreichen, um einen Menschen zu töten, doch ist bisher kein solcher Fall bekannt geworden.

Anfassen sollte man die Tiere nur mit Schutzhandschuhen.   Dass so viele Agas gesichtet werden, liegt nicht nur an ihrer wachsenden Zahl, sondern auch daran, dass ihnen offenbar jede Angst vor Menschen fehlt. Wie wird man sie los? Leichter gesagt als getan. Zu den besonderen Eigenschaften der Kröten gehört ihre außerordentliche Zähigkeit. Es sei nicht so einfach, eines der Tiere zu töten, heißt es in Berichten über die Plage. Im Internet wird empfohlen, eine Kröte in einen Gefrierbeutel zu stecken und zunächst im Gefrierfach unterzubringen. Einige Tage dauert es demnach, bis eine Kröte das Zeitliche segnet.