Die EnBW hat die Ampel inzwischen wieder repariert. Foto: Sägesser

Um den Jahreswechsel herum ist wieder einmal eine Ampel an der Filderhauptstraße zu Bruch gegangen. Das weckt Erinnerungen.

Plieningen - Viel weiß der Tiefbauer Wolfgang Hertkorn nicht über den Ampelbeschädiger. Aber eine Sache schließt er mit Sicherheit aus: dass es die Ampel vor der Stadtteilbücherei an der Neuhauser Straße aus Hass getroffen hat. Bis Donnerstag, 2. Januar, hatte der Signalgeber ein klägliches Bild abgegeben. Der Teil, der normalerweise das grüne Männchen für die Fußgänger anzeigt, baumelte herab, gehalten nur noch von einem Kabel. Auf dem Boden lagen weitere Plastikteile, die einmal zu der Ampel gehört haben.

Dass es jemand mit den Plieninger Ampeln böse meint, wäre nicht weit hergeholt. Hatte es doch in Plieningen vor zwei Jahren einen erbitterten Streit um die Signallichter gegeben. Damals hatte die Stadt Stuttgart im Zuge der Neugestaltung des Einbahnstraßenrings von Turnierstraße, Filderhauptstraße und Schoellstraße neun Extra-Ampeln aufgestellt.

Die Ampeln haben den Verkehr gebremst

Nicht nur, dass diese Anzahl manchem überdurchschnittlich hoch vor kam. Die Ampeln haben den Verkehr zudem nachweislich gebremst. Die Autos haben sich entsprechend in Plieningen gestaut.

„Ich sehe da keinen Zusammenhang“, sagt Wolfgang Hertkorn vom Tiefbauamt nun, da es eine der umstrittenen Ampeln erwischt hat. Zumal der Ampelärger ja verraucht sei. „Wir haben über die Monate hinweg nachjustiert“, sagt er. Vor Weihnachten sei der städtische Ampelexperte Reinhard Unkhoff in Plieningen gewesen und habe der neuen Bezirksvorsteherin erklärt, was sich die Stadt bei den Ampeln gedacht habe. „Ich bin froh, dass da wieder Ruhe drin ist. In jedem Bezirk so ein Zirkus, das könnten wir uns gar nicht leisten“, sagt Hertkorn.

Lackspuren am Ampelmast

Am vergangenen Donnerstag, 2. Januar, sei ein Mitarbeiter der Stadt vor Ort gewesen und haben sich die lädierte Ampel angeschaut, erzählt er weiter. Der Kollege habe am Ampelmast Lackspuren entdeckt, was dafür sprechen könnte, dass ein großes Gefährt an der Signalanlage hängen geblieben sei. „Aber das sind natürlich alles nur Spekulationen“, sagt Hertkorn.

Der Schaden, der an der Plieninger Ampel entstanden ist, ist überschaubar. Er liegt laut Tiefbauamt bei rund 500 Euro. Mitarbeiter der EnBW haben die Ampel am vergangenen Donnerstag repariert. Delikte gegen Ampeln kommen in Stuttgart regelmäßig vor. Das Spektrum reiche von verbogenen Masten bis hin zu abgebrochenen Plastikstücken. In Plieningen hatte es übrigens bereits vor zwei Jahren eine der ungeliebten Ampeln getroffen. Ein Lastwagen hatte damals wohl den Mast gerammt.