Obwohl nicht durchgehend an der Paracelsusstraße gebaut wird, sind die Baustellenampeln an. Einen Anwohner ärgert dies.
Plieningen - Es ist sehr ruhig an diesem frühen Nachmittag an der Paracelsusstraße. Auf der Körschbrücke zwischen Windhalmweg und Körschstraße hört man nur das Flüsschen plätschern. In der Baustelle herrscht absolute Ruhe. Nur selten fahren Autos vorbei. Wenn sich eines nähert, muss es aus beiden Richtungen vor der Baustelle halten und warten. Die Baustellenampel will es so.
Ein Anwohner des Windhalmwegs, der fast täglich die Baustelle des Regenüberlaufbeckens zu Fuß passiert, kann darüber nur den Kopf schütteln. Denn während der gesamten Weihnachtsferien habe dasselbe Bild geherrscht: Die Bagger stehen – die Autos auch. „Wenn an der Baustelle gearbeitet wird, ist die Ampel sinnvoll“, sagt der Plieninger. Aber nachts, am Wochenende sowie zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag „ampelt das Ding völlig unnötig“, sagt er. Die Autofahrer müssten wegen einer leichten Verengung der Straße warten und „dürfen sich überlegen, warum weit und breit kein anderes Auto kommt und sie in der Zeit unnötig mit Lärm und Abgas die Umwelt belasten“, sagt der Mann. Entlang der Paracelsusstraße gebe es mehrere Stellen, an der die Fahrbahn verengt sei und die Autos ohne Ampel aneinander vorbeikommen müssten.
„Der Gegenverkehr muss gesichert werden“
Ulf Weidle, beim Amt für öffentliche Ordnung zuständig für Baustellen, weiß, dass es nicht so einfach ist. „Der Verkehr wird einspurig durch die Baustelle geführt“, erklärt er. Deshalb müsse der Gegenverkehr laut dem Gesetz gesichert werden. „Auch wenn nicht gebaut wird.“
Reinhard Unkhoff arbeitet für das Tiefbauamt und ist der Herr über die Ampeln in Stuttgart. Er führt noch einen weiteren Grund an. Die Fußgänger müssen, wenn sie in Richtung Körschstraße über die Brücke wollen, auf die rechte Straßenseite wechseln, da der Gehweg einem Bauloch gewichen ist. „Wenn eine Fußgängerampel in die Baustellenampel integriert ist, darf diese nie abgeschaltet werden“, erklärt der Experte. Auch nicht nachts, am Wochenende oder in den Weihnachtsferien.