Hier hält ab sofort wieder ein Zug. Foto: Stefanie Schlecht

Die Ammertalbahn hat ihren Fahrplan umgestellt und pendelt nur noch zwischen Tübingen und Herrenberg. So bleibt mehr Zeit zum Umsteigen – und für einen Bedarfshalt.

Die Ammertalbahn hält seit vergangenem Sonntag bei Bedarf wieder am Zwerchweg in Herrenberg. Vor knapp zweieinhalb Jahren war der Haltepunkt stillgelegt worden, um den Fahrplan stabil zu halten, erklärt Alexander Bleher, örtlicher Betriebsleiter des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal.

 

Nun geht die Station, die unter anderem das Herrenberger Schulzentrum im Längenholz erschließt, wieder in Betrieb. Denn inzwischen hat der Zweckverband den Fahrplan deutlich umgestellt und setzt auf eine sogenannte „Insellösung“ – vor allem um den Umstieg auf die S-Bahn zu gewährleisten. Mit dem Nebeneffekt, dass Zeit für einen Bedarfshalt am Zwerchweg bleibt.

Umstieg auf die S-Bahn klappt besser

Seit Dezember pendeln die Züge nur noch zwischen Tübingen und Herrenberg. Zuvor waren sie von Herrenberg über Tübingen, Reutlingen, Metzingen bis nach Bad Urach gefahren. Vor allem zwischen Metzingen und Tübingen hätten die Züge laut Bleher oftmals Verspätungen angesammelt. Mit der Insellösung bietet der Fahrplan nun mehr Luft.

Zwar müssen jetzt alle, die von Herrenberg nach Reutlingen oder Bad Urach wollen, in Tübingen umsteigen, dafür scheint die Insellösung ihren Zweck zu erfüllen. „Die Umstiegszeiten von der Ammertalbahn auf die S-Bahn haben sich deutlich verbessert“, betont Bleher. Seit Dezember 2024 hätten 98 Prozent der Umstiege zeitlich gereicht, davor sei das nur bei 78 Prozent der Fall gewesen.

Keine Ersatzbusse am Abend mehr

Weniger zufrieden wirkt er mit den Umstiegszeiten von der S-Bahn auf die Ammertalbahn. Zwar könne die Ammertalbahn in Herrenberg inzwischen drei Minuten auf die S-Bahn warten, trotzdem liege der Wert der Erreichbarkeit des Anschlusses in diese Richtung nur bei 75 Prozent. „Die S-Bahn ist einfach zu oft unpünktlich“, klagt Bleher.

Mit der Umstellung auf die Insellösung sind die Züge der Ammertalbahn nicht nur pünktlicher geworden. Sie fahren auch wieder bis in den späten Abend. Zuvor hatten monatelang ab circa 19.30 Uhr aufgrund von fehlenden Fahrdienstleitern Ersatzbusse den Transport übernommen. Dass beides zusammenfällt, ist laut Bleher Zufall. Gleichzeitig mit dem neuen Fahrplan, sei es gelungen, neues Personal zu finden.