Pink gegen Brustkrebs – die Footballer im Training vor dem Benefizspiel Foto: Gottfried Stoppel

Die Footballspieler der Fellbach Warriors machen auf Brustkrebs aufmerksam – und tragen deshalb bei ihrem nächsten Spiel ungewöhnliche Accessoires.

Fellbach - Wenn die Footballspieler der Fellbach Warriors am 26. Mai mit pinkfarbenen Socken und grellpinken Leibchen auflaufen, hat das einen guten Grund: Die Männer beteiligen sich an einer Benefizaktion für „Pink Ribbon“. Die Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, das Thema Brustkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und für Vorsorge zu werben.

„Die NFL in den USA macht das jedes Jahr“, sagt Thomas Feurich, der Jugendcoach und stellvertretende Abteilungsleiter des Vereins. Die Idee, eine derartige Aktion in Fellbach zu veranstalten, kam Feurich durch seine Lebensgefährtin: Sie ist Fachkrankenschwester für Brustkrebs. „Die Mannschaft war schnell begeistert“, berichtet der 38-Jährige. Und so hat der Verein hundert Paar pinkfarbene Socken bei Solemade in Fellbach-Schmiden bestellt, um die Spieler entsprechend auszustatten. „Die Trikots extra anfertigen zu lassen wäre zu teuer geworden“, erklärt Steffen Behrens, der Pressesprecher des Vereins.

Mit Infostand und Tombola gegen Brustkrebs

Doch die farblichen Akzente auf dem Spielfeld sind nicht alles: Ein Infostand zum Thema Brustkrebsvorsorge und eine Tombola gehören ebenfalls zu der Aktion. Die Preise dafür haben verschiedene lokale Unternehmen gespendet, der Erlös geht – ebenso wie die Hälfte der Eintrittsgelder – an Pink Ribbon. „Unser Spendenziel sind 750 Euro. Wenn wir alle Lose verkaufen, wird es auf jeden Fall mehr“, sagt Feurich.

Die Warriors hoffen auf 500 bis 600 Zuschauer – zumal das Spiel nicht wie sonst auf einem Kunstrasenplatz, sondern im Max-Graser-Stadion in Fellbach stattfindet. „Dort ist das Feeling einfach besser“, findet Behrens. Doch die Organisation des Spiels ist für die Vereinsmitglieder eine logistische Herausforderung: Die Linien auf dem Feld müssen vorab selbst gezogen werden, Burger und Spare Ribs bereiten freiwillige Helfer zu. „Auf jeden Fall müssen wir dieses Mal großzügiger mit dem Essen planen. Nicht, dass es uns wieder ausgeht, so wie beim letzten Mal“, sagt der 24-jährige Pressesprecher und grinst. Denn die Verpflegung bei den Spielen des Landesligisten sei so gut, dass viele Zuschauer wegen des Essens kommen. „Das Geheimnis ist wahrscheinlich, dass wir unser Fleisch mit Holzkohle grillen“, vermutet Thomas Feurich.

Auch die Gegner machen mit

„Man tut etwas Gutes, es gibt super Football, leckeres Essen und tolle Preise in der Tombola“, wirbt Steffen Behrens, der zum Trainerteam der Herrenmannschaft gehört, für das Spiel am 26. Mai. Die Heidelberg Hunters, gegen die die Warriors antreten, werden ebenfalls pinkfarbene Socken und Schnürsenkel tragen. „Dass ‚harte Kerle’ sich gegen Brustkrebs engagieren, ist schon etwas Besonderes – ich glaube, gerade dieser Kontrast macht die Aktion so interessant“, sagt Thomas Feurich.

Bei „Pink Ribbon“ ist man vom Engagement der Footballer positiv überrascht. „Das ist schon sehr außergewöhnlich“, sagt Katharina Müller, die Projektleiterin bei der Organisation. Ihr sei in Deutschland nur eine weitere Football-Mannschaft bekannt, die sich ebenfalls für Pink Ribbon engagiert. „Aber vielleicht werden es ja noch mehr“, meint sie. „Wenn man Brustkrebs rechtzeitig erkennt, verbessert das häufig die Behandlungschancen. Deshalb setzen wir bei der gesunden Frau und der Vorsorge an“, erklärt Müller das Konzept hinter der pinkfarbenen Schleife.

Das pinkfarbene Hasenkostüm

Bei den Warriors kommt auch ohne Benefizaktion regelmäßig pink zum Einsatz, nämlich in Form eines Hasenkostüms, das der beste Spieler der vergangenen Partie beim Aufwärmen tragen muss. „Tragen darf“, korrigiert Steffen Behrens und lacht. „Das ist eine Ehre.“

Vielleicht ist die Farbe in Zukunft noch häufiger auf dem Platz der Footballer zu sehen: „Jetzt schauen wir mal, wie die Aktion ankommt. Eventuell wird sie wiederholt“, sagt der Pressesprecher.