Zwischen dem Landtag (hinten) und dem Gehweg wird gebaut. Foto: Henning Larsen architects

26 Millionen statt 17,5 Millionen Euro: Der Bau des geplanten Bürger- und Medienzentrums am Stuttgarter Landtag droht sich massiv zu verteuern.

Stuttgart - Der Bau des geplanten Bürger- und Medienzentrums am Stuttgarter Landtag droht sich massiv zu verteuern. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten legte Wolfgang Leidig, Amtschef im Haus von Finanzminister Nils Schmid (SPD), am Dienstagabend den Mitgliedern des Landtagspräsidiums eine erste Kostenschätzung vor. Demnach rechnen die Architekten nicht wie bisher geplant mit 17,5 Millionen Euro, sondern mit bis zu 26 Millionen Euro. Wie es nach der Sitzung aus Teilnehmerkreisen hieß, konnte Leidig keine Erklärung für die gestiegenen Kosten geben. Das Landtagspräsidium beendete daraufhin die Debatte um das Projekt und forderte die Regierung auf, die Gründe für die drohende Kostenexplosion zu ermitteln.

Ein Sprecher von Finanzminister Schmid bestätigte am Dienstagabend auf Anfrage unserer Zeitung die überraschenden Zahlen, die das Münchner Architekturbüro Larsen – es hatte den Wettbewerb für das Bauprojekt gewonnen – vorgelegt habe. „Es handelt sich dabei um eine Schätzung und nicht die endgültige Summe.“ Man habe nun aber intern entschieden, dass die Kostenplanung „von der staatlichen Hochbauverwaltung und einem externen Berater geprüft“ werde. danach werde weiter über das Projekt beraten.

Vor Monaten hatten die vier Landtagsparteien und die Stadt Stuttgart grünes Licht für den Bau des neuen Bürger- und Medienzentrums gegeben. Es soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landtag entstehen und eine Nutzfläche von 2800 Quadratmetern haben. Ursprünglich hatte das Landtagspräsidium einen oberirdischen Bau zwischen dem Landtag und dem Staatstheater favorisiert, die Stadt Stuttgart setzte sich aber schließlich damit durch, den Bau in die Tiefe zu legen. Geplant sind unter anderem mehrere Konferenzsäle sowie ein Bürgerforum und Arbeitsräume. In einem ersten Schritt war man von Kosten in Höhe von 14,4 Millionen Euro ausgegangen, dann kletterten sie auf 17,5 Millionen Euro.