Falschparker am Gaskessel Foto: Jürgen Brand

Am Samstag spielt der VfB – und die Anwohner im Osten hoffen, dass die Fans mit der Bahn kommen. Parkplätze gibt es auf dem Wasen nach wie vor nur wenige.

S-Ost - Am Samstag spielt der VfB in der Mercedes-Benz-Arena gegen Borussia Dortmund. Um 15.30 Uhr wird das Spiel des Tabellenführers der Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten angepfiffen, das Stadion dürfte weitgehend ausverkauft sein. Spätestens wenn eine Stunde vor Anpfiff auf der Gaisburger Brücke und der Talstraße nichts mehr in Richtung Stadion geht und auch alles Gehupe nichts nutzt, werden viele wieder nach links und rechts in die Seitenstraßen abbiegen und in Gaisburg und Ostheim Parkplätze suchen – auf Gehwegen, in Halteverbotszonen und auch auf Grünflächen.

Alle Appelle haben nichts genutzt

Das große Verkehrschaos vor drei Wochen dürfte so manchem Einwohner des Stuttgarter Ostens noch in schlechtester Erinnerung sein. Auch damals spielte der VfB zuhause, das Volksfest nahm gerade Fahrt auf, das Landwirtschaftliche Hauptfest belegte die Fläche, auf der die Fußballfans sonst parken konnten. Alle Appelle auf allen möglichen Kanälen hatten nichts genutzt, viele Spiel- und Festbesucher kamen mit ihren Autos – und stellten sie überall ab, wo irgendwie Platz war.

Das und die prompt folgenden Proteste der Anwohner ließen die Stadt dann doch reagieren. „Am 2. Festwochenende wurden vor allem in den Stadtteilen Raitelsberg, Ostheim und Gaisburg die Kontrollen nochmals intensiviert“, schrieb Ordnungsbürgermeister Martin Schairer vergangene Woche an die SPD Stuttgart-Ost, die ebenfalls gegen die Zustände protestiert hatte. „Die Verkehrsüberwachung ist mit insgesamt 12 Einsatzkräften im Tagesverlauf bis an ihre personellen Kapazitätsgrenzen gegangen. Allein im Rahmen der am 6. Oktober 2018 erfolgten Verkehrskontrollen wurden rund 560 verkehrswidrig geparkte Fahrzeuge erfasst.“ 560 Falschparker also an einem Samstag – und das ohne VfB-Heimspiel. Die meisten bekamen entsprechende Knöllchen, manche wurden auch abgeschleppt, mit entsprechenden Folgekosten für die Besucher. Auch am vergangenen Wochenende, dem letzten Wasen-Wochenende, wurde noch einmal verstärkt im Umfeld des Volksfestes kontrolliert.

Falsch parken auf Grünflächen kostet 35 Euro

Diejenigen, die dabei auf Grünflächen parkten, wurden etwas mehr zur Kasse gebeten: 35 Euro Strafe sind dann fällig, nicht etwa wegen des fast schon üblichen Falschparkens, sondern wegen einem „Verstoß gegen die Grünflächensatzung“. Das anhaltend schöne und vor allem trockene Wetter hat dabei Schlimmeres verhindert: „Der zuständigen Abteilung beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt sind bislang keine Schäden in den Grünanlagen rund um den Cannstatter Wasen bekannt“, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage dieser Zeitung bei der Stadt zum Thema Parken in Grünanlagen. „Das trockene Wetter macht den Boden unempfindlich gegen Verdichtungen.“ Man mag sich gar nicht ausmalen, wie es bei Regenwetter ausgesehen hätte.

Wer also am Samstag pünktlich zum Anpfiff im Stadion sein will und eine Strafe vermeiden will, sollte am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Stadion fahren – oder zu Fuß gehen.