Die Feinstaub-Messstation am Neckartor. Deutschlands Problemzone beim Feinstaub bleibt der Großraum Stuttgart. Foto: dpa

Am Neckartor ist der EU-Jahresgrenzwert für Feinstaub-Belastung bereits jetzt überschritten.

Stuttgart - Das ging wieder schnell: Am Stuttgarter Neckartor ist der EU-Jahresgrenzwert 2010 für die Belastung mit krebserregendem Feinstaub bereits nach zwei Monaten überschritten.

Bis Ende Februar war die Luft an der Kreuzung nahe der Stuttgarter Innenstadt an 38 Tagen mit mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft belastet, wie die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) im Internet mitteilte.  Erlaubt sind laut einer EU-Richtlinie Überschreitungen an maximal 35 Tage pro Jahr, sonst muss gehandelt werden.

Das Neckartor ist seit Jahren eine der bundesweit am stärksten belasteten Messstationen für Feinstaub. Im Jahr 2005 etwa war der EU- Grenzwert dort an 187 Tagen überschritten.

Auch in Tübingen und Reutlingen ist das Maß bald voll

Gerichtlich gezwungen hat das Regierungspräsidium zuletzt etwa ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen angeordnet und diverse Tempolimits eingeführt. Auch werden Fahrzeuge mit veralteter Abgastechnik eher aus der Innenstadt verbannt als angekündigt.

Auch andere Messstationen im Land nähern sich bereits der 35-Tage- Marke, etwa in Tübingen-Unterjesingen oder Reutlingen mit je mehr als 30 Überschreitungen.

Feinstaub stammt unter anderem aus Dieselfahrzeugen, Haushalten und der Industrie. Die kleinen Partikel sind für die menschliche Gesundheit deshalb gefährlich, weil sie in Nase und Rachen nicht hängen bleiben, sondern ungehindert in die Lunge gelangen. Dort können sie Entzündungen, Asthma und sogar Krebs auslösen.

Die aktuellen Messwerte im Internet: http://dpaq.de/messwerte