Überreste des Hubschraubers liegen in der Gletscherspalte. Foto: New Zealand Police

Sechs Touristen wollen die Gletscherlandschaft Neuseelands im Hubschrauber erkunden. Ihr Ausflug endet tödlich, in einer Gletscherspalte. Bergungskräfte können das Wrack nicht erreichen.

Wellington - In einer der populärsten Touristenregionen Neuseelands ist ein Hubschrauber mit sechs Touristen und einem Piloten an Bord in eine Gletscherspalte gestürzt. Niemand überlebte den Absturz am Fox-Gletscher, teilte die Polizei mit. Bei den Opfern handele es sich wahrscheinlich um vier Briten und zwei Australier sowie einen einheimischen Piloten.

Die Polizei blieb vage, weil die Opfer nicht sofort geborgen und formell identifiziert werden konnten. Zur Absturzursache machte sie keine Angaben. Zum Zeitpunkt des Unglücks war das Wetter schlecht und die Wolken hingen tief.

Die Polizei flog Bergungskräfte zur Absturzstelle auf etwa 750 Metern Höhe. Sie seilten sich aus dem Hubschrauber ab. „Es gab dort keine Anzeichen, dass irgendjemand überlebt hat“, sagte Polizei-Inspektor John Canning. An diesem Sonntag werde versucht, die Leichen zu bergen. Das ist in dem unwegsamen Terrain eine gefährliche Mission für die Bergungskräfte.

Der Helikopter gehörte einer Firma, die Touristen zu Wanderungen auf den Gletscher fliegt und Rundflüge anbietet. „Wir sind schockiert, dies ist eine kleine eingeschworene Gemeinschaft und jeder kennt jeden“, sagte der Vorsitzende des Touristenverbandes Glacier County Tourism, Rob Jewell.

Fox-Gletscher ist ein beliebtes Reiseziel

Der Fox-Gletscher am Mount Cook liegt an der Westküste der Südinsel. Die Region ist für Neuseelandreisende eines der Highlights. Der Westland-Nationalpark hat mehrere über 3000 Meter hohe Gipfel und Kliffe mit teils 1000 Meter hohen Steilwänden. Der Gletscher fällt über 13 Kilometer zur Küste ab.

Die Hochsaison in Neuseeland beginnt gerade. Auf der Südhalbkugel bricht der Sommer an. Das Statistikbüro rechnet in diesem Jahr mit rund drei Millionen Touristen, 8,5 Prozent mehr als 2014. Mehr als ein Drittel kommen in der Regel aus Australien, mit weitem Abstand gefolgt von China, den USA, Großbritannien und Japan. Danach kommt Deutschland mit in diesem Jahr vermutlich gut 80 000 Besuchern. Neuseeland selbst hat nur 4,6 Millionen Einwohner.