Als Riesenpuzzle liegt die mächtige Stahl-Eiche zurzeit in der Montagehalle der Firma Jerger. Foto: Gottfried Stoppel

Bis zur Remstal-Gartenschau im Mai wird in Oeffingen das Gegenstück zum Kunstwerk Schöpfung von Kunstprofessor Micha Ullman montiert sein – geschaffen aus den Einzelteilen, die beim Original aus einer Stahlplatte ausgelasert worden waren.

Kunstwerk - Seit 2006 bildet das vom israelischen Künstler und Professor Micha Ullman geschaffene Kunstwerk „Schöpfung auf der Waldlichtung am Hartwald das beeindruckende Ende des Fellbacher Besinnungswegs. Die mächtige Stahlplatte mit 18 Metern Länge und neun Metern Breite beinhaltet – ausgesägt und mit der Zeit durch Gras und Kräuter als Schattenriss nachgezeichnet – eine lebensgroße Eiche, deren Vorlage als natürliche Schöpfung ganz in der Nähe steht. Als Kunstwerk für die ab Mai anstehende Remstal-Gartenschau wird die Schöpfung nun ihr Gegenstück als Kontrapunkt erhalten– platziert in nächster Nähe des Starts des Besinnungswegs.

Kunstwerk als Puzzle aus Stahlplatten

Das Werk namens Schatten ist quasi das Positiv zur „Schöpfung“, zusammengefügt aus den vielen ausgeschnittenen Platten des Baumes und auf dem Oeffinger Friedhof in einem Schotterbett aus weißem Jura platziert. Nach der ersten Gartenschauwoche wird das Werk „Schatten“, am 19. Mai bei einer kleinen Feier der Öffentlichkeit übergeben.

Mit dabei sein wird dann auch der Künstler Micha Ullman, der dazu extra aus Ramat Hasharon/Israel anreist, kündigt Paul Rothwein, der Vorsitzende des Fördervereins Besinnungsweg Fellbach an. Der lange Jahre auch an der Stuttgarter Kunstakademie lehrende Kunstprofessor sei natürlich eng in das Projekt eingebunden. Unter dem Namen „Schatten“ sei Ullman ausdrücklich damit einverstanden gewesen, die damals vor 13 Jahren ausgelaserten Äste und den Stamm nun als Gegenbild des ursprünglichen Baumes entstehen zu lassen. Der Stamm und die Äste als Stahlplattenkontur werden dabei umschattet vom lichten Grün des im Schotterbett mit der Zeit wachsenden Magerrasens. Zehn mal 19 Meter misst das Schotterfeld insgesamt, in dem an geeigneter und frei zur Verfügung stehender Stelle auf dem Oeffinger Friedhof das neue Kunstwerk zu bewundern sein wird. Das Gesamtgewicht der Einzelteile der mehrfach künstlerisch verewigten Eiche, die in veränderter Form und Dimension nach wie vor am Hartwald steht: rund fünf Tonnen.

Achtbis zehn Teile mit einem Gewicht von fünf Tonnen

Die vielen Stahlteile der Eiche liegen zurzeit, sorgfältig in Form der Ursprungseiche ausgebreitet, in einer der Fertigungshallen der Firma Stahlbau Jerger im Waiblinger Gewerbegebiet Ameisenbühl, wo bereits fünf der Besinnungswegs-Kunstwerke vormontiert oder zusammengefügt worden sind. Handwerkliche Puzzlearbeit mit den nummerierten Einzelteilen der stählernen Platteneiche – unterstützt durch die mittels Beamer projizierte Schattenvorlage – ist angesagt bei den Waiblinger Stahlbauern. Einiges an sorgfältiger Schweißarbeit und perfekte Handwerkskunst wird nötig sein, bis die acht oder zehn Teile vormontiert sind, in denen der baumgroße Schatten der Ullmanschen Schöpfung dann als Schwertransport mit beachtlichen Ausmaßen an seinen Bestimmungsort rund 100 Meter entfernt vom Start des Besinnungswegs transportiert wird.

Direkter Teil des Besinnungswegs könne das spektakuläre Positiv zum 2006 gefertigten Gegenstück leider nicht werden, sagt Paul Rothfuß. Dort sei klar, dass jeder der weltbekannten Künstler an den insgesamt geplanten zwölf Stationen nur einmal vertreten sein wird.