Stellt international aus: Katharina Grosse Foto:  

Da muss man hin: die Starkünstlerin Katharina Grosse macht an diesem Freitag, 9. Mai, das Kunstmuseum Stuttgart zur Konzertbühne.

Eine große Landesausstellung – damit verbindet man vor allem kulturhistorische Themen. In der Landeshauptstadt geht das aber auch anders: Die Staatsgalerie Stuttgart präsentiert ihre umfassende Beschäftigung mit dem Werk der 1961 in Freiburg geborenen und längst international erfolgreichen Malerin Katharina Grosse als Große Landesausstellung.

 

Nicht aber im eigenen Haus, sondern in den sanierten Räumen des Kunstgebäudes am Stuttgarter Schlossplatz. „The Sprayed Dear“ ist Grosses Annäherung an das Raumgefüge unter dem goldenen Hirsch auf der grünen Kuppel betitelt – und macht lächelnd den „deer“, den weithin sichtbaren Hirsch auf der zentralen Kuppel, zu „dear“, zu etwas Liebgewonnenem. Hat Katharina Grosse so eine Hommage an ein architektonisches Wahrzeichen Stuttgarts entwickelt? Einen Aufruf, das Kunstgebäude als Herz eines mit hochkarätigen Kultureinrichtungen gespickten Kulturquartiers ernst und wahr zu nehmen?

An diesem Freitag, 9. Mai, könnte man die Starkünstlerin danach fragen. Die in Berlin lebende Katharina Grosse ist erneut in Stuttgart – nun im Kunstmuseum Stuttgart. Und nicht mit Pinsel oder Sprayer, sondern mit einem Synthesizer. „Seit ihrer Studienzeit in den frühen 1990er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf“, klärt das Kunstmuseum auf, „stehen die Künstlerin Katharina Grosse und der Musiker Stefan Schneider in einem permanenten musikalischen Dialog“.

Grosse und Schneider nutzen „elektroakustische Instrumente“, proben nicht zuvor, sondern reagieren vor Ort auf die jeweilige Situation und Stimmung. Durchaus überraschend war so 2017 die Veröffentlichung des ersten gemeinsamen Albums „Tiergarten“. Im Herbst 2024 folgte das zweite: „Permanent Parts“.

Für den Auftritt im Kunstmuseum Stuttgart – Anlass ist das Doppeljubiläum 100 Jahre Sammlung, 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart – haben Katharina Grosse und Stefan Schneider einen vielsagenden Titel gewählt: „The Time of Beginning“. Und das Duo holt sich Verstärkung: Erstmals treten Grosse und Schneider zusammen mit Farida Amadou (E-Bass) und der Sängerin Sofia Jernberg auf. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist – wie auch in die Jubiläumsausstellung „Doppelkäseplatte“ – frei.