Das Sindelfinger Vokalkabinett präsentiert unter der Leitung von Bezirkskantor Daniel Tepper am 4. und 5. November Rossinis bedeutendstes Spätwerk.
Seit 2016 ist Daniel Tepper als Bezirkskantor in Sindelfingen tätig. Schon früh hat der Kirchenmusiker mit bemerkenswerten und anspruchsvollen Musikprojekten in der Martinskirchengemeinde sein Profil geschärft – dazu zählt auch das von ihm begründete Sindelfinger Vokalkabinett, das er vor sechs Jahren mit jungen Musikstudierenden und semiprofessionellen Sängerinnen und Sängern aus ganz Süddeutschland zusammenstellte.
Jetzt tritt das Vokalensemble wieder in der Martinskirche auf. Am Samstag, 4. November, um 19 Uhr und am Sonntag, 5. November, 18 Uhr, führt der Chor unter Teppers Leitung die berühmte „Petite Messe solennelle“ von Gioachino Rossini auf.
1863 schrieb der italienische Opernkomponist dieses Auftragswerk für ein Pariser Grafenpaar in der Tradition einer feierlichen Messe (Missa solemnis). „In seiner wohl bekanntesten geistlichen Komposition vereint Rossini kunstvolle Harmonik, Dramatik sowie ausgefeilte Kontrapunktik mit emotionaler Vitalität und elegantem, musikalischem Witz“, sagt Tepper über dieses Werk. Der für seine scherzhaften Opern (Opere buffe) bekannte Komponist setzte vor das Werk eine ironisch-wortspielerische Widmung an den lieben Gott, in der er ironisch fragt, ob er da wirklich heilige oder doch eher vermaledeite Musik (musique sacrée oder sacrée musique) geschrieben hat.
Über diese Frage darf letztlich das Publikum entscheiden. In jedem Fall besticht die Messe für Chor, Konzertflügel und Harmonium (hier mit Konzertakkordeon) laut Tepper durch „die abwechslungsreiche Verbindung des altkirchlichen, feierlichen Messetextes mit dem überschwänglichen Gestus italienischer Opernkomposition“.
Für das Konzert hat Sindelfingens Bezirkskantor mit Johanna Pommranz (Sopran), Sarah-Lena Eitrich (Alt), Jo Holzwarth (Tenor) und Hans Porten (Bass) ) ein reizvolles Solistenensemble zusammengestellt. „Mit Hans Porten ist sogar ein Nachwuchstalent aus Gärtringen dabei“, verweist Tepper auf den Studenten an der Musikhochschule Stuttgart, der bereits überregionale Aufmerksamkeit geweckt habe. „Es ist ein Privileg, mit solch talentierten jungen Menschen im Vokal- sowie Solistenensemble auf hohem Niveau arbeiten zu können“, sagt er.
Durch Igor Petrov-Schell am Akkordeon und Olga Kunz am Flügel werde zudem das Potenzial der Sindelfinger Kulturszene sicht- und erlebbar. Die exotisch anmutende Combo verspreche sakral-operesken Hörgenuss ganz besonderer Art.
Karten für 17 und 20 Euro sind unter beim i-Punkt Sindelfingen, Telefon 0 70 31 / 9 43 25 oder an der Abendkasse erhältlich.